Ferien
Spielerisch lernen mit Stadtteilmüttern im "Rucksack-Sommer"
Mit dem "Rucksack-Sommer" quer durch die Stadtteile wird Freude am Lernen vermittelt. Als Ansprechpersonen vor Ort und als "Herzstück" des Projekts agieren die "Stadtteilmütter".
SALZBURG. Ein Rucksack, vollgepackt mit Möglichkeiten, Chancen und viel Spaß – dieser Gedanke findet sich im Rucksack-Projekt und auch im aktuell stattfindenden Rucksack-Sommer wieder. Letzterer hat sich zu einem Fixpunkt in den Sommerferien entwickelt, bei dem Parks, Spielplätze und die Bewohnerservice-Stellen bespielt werden und Kindern ein buntes kostenloses Ferienprogramm geboten wird.
Programm von Trommeln, Origami und Co
Herzstück des Rucksack-Projekts sind die "Stadtteilmütter", die das Programm zusammenstellen, vor Ort sind und als Vertrauens- und Bezugspersonen für Kinder und Eltern agieren.
"Uns geht es darum, den Kindern eine unbeschwerte Ferienzeit zu ermöglichen und ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern", sagt Besa Hashani
, die seit 2019 als Stadtteilmutter aktiv ist. Und das freilich nicht nur im Sommer, sondern das gesamte Jahr.
Trommeln im Park, Kräuterwanderungen, Origami-Falten oder Waldwanderungen, kombiniert mit spielerischer Sprachförderung, um die Kinder für den Schulstart vorzubereiten, stehen beim Rucksack-Sommer auf dem Programm. Langweilig wird es da freilich nie, wie auch Tezcan Kapar weiß. Sie kommt ursprünglich aus der Türkei und ist seit 16 Jahren Stadtteilmutter.
"Es ist natürlich auch eine herausfordernde Tätigkeit. Die Kinder haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen, und das gilt es gut zu vereinen", sagt Tezcan.
Wie die anderen Stadtteilmütter – insgesamt gibt es derzeit vier – schätzt sie die Vielfalt an Nationalitäten und Sprachen, die im Rucksack-Projekt aufeinandertreffen.
Die Mehrsprachigkeit fördern
Und diesen "Schatz" gilt es hochleben zu lassen. "Mehrsprachigkeit muss in unserer Gesellschaft höher bewertet werden. Jede Sprache ist wichtig und ein Schatz für die Gesellschaft, der weiter gefördert werden muss", ist Ulrike Stefflbauer, zuständig für Integration und Sprachförderung in der Stadt Salzburg, überzeugt. Genau darum soll es auch beim Rucksack-Projekt gehen, an dem 16 Kindergärten in der Stadt Salzburg teilnehmen. Ziel ist dabei die Förderung der jeweiligen Muttersprache des Kindes und die Verbesserung der Deutschkenntnisse.
Rückmeldungen der Pädagogen
Inhalte zu verschiedenen Themen werden an die Kinder und deren Eltern vermittelt, sodass im Anschluss innerhalb der Familien gut mit den Übungsblättern gearbeitet werden kann. "Wenn man die eigene Sprache gut beherrscht und über einen guten Wortschatz verfügt, tut man sich auch in einer anderen Sprache leichter", betont Mouna, die aus Syrien kommt und seit einem halben Jahr als Stadtteilmutter aktiv ist.
Diese Rückmeldung würden sie auch immer wieder von den Pädagogen bekommen. "Viele sagen, sie merken das gleich, wenn ein Kind im Kindergarten das Rucksack-Projekt mitgemacht hat, es ist einfach eine gute Vorbereitung auf die Schule", sind sich Besa und Tezcan einig.
Im Süden der Stadt wurde ein neuer "Bike-Park" errichtet:
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