Nach Taubensterben in Wals
Demonstration vor dem Schloss Mirabell
Im Dezember starben dutzende Tauben in Wals-Siezenheim. Ein Monat später konnte nachgewiesen werden, dass die Tiere vergiftet wurden. Laut dem Verein gegen Tierfabriken geht es um mehr als 70 tote Tauben. Der Verein demonstriert am Freitag vor dem Schloss Mirabell gemeinsam mit der ARGE Stadttauben Salzburg.
WALS-SIEZENHEIM/SALZBURG. Die beiden Tierschutzvereine fordern die Aufklärung des Vorfalls und die Errichtung von Taubenschlägen in den Salzburger Gemeinden und der Stadt Salzburg. Auch die Tierschutzorganisation PETA hat sich in einer Aussendung zu Wort gemeldet und bietet 1.000 Euro für Hinweise auf den Täter.
Vergiftete Tauben in Wals
Anfang Dezember wurde die Tierrettung mehrere Male von Passanten wegen verletzten Tauben auf einem Dach in der Ortschaft Himmelreich alarmiert. Über mehrere Tage hinweg sammelte somit die Tierrettung Österreich mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Wals knapp 70 größtenteils bereits tote Tauben ein. Einige der Tiere kämpften beim Eintreffen der Einsatzkräfte noch ums überleben, verstarben jedoch im Laufe des Einsatzes.
In vergangenen Jahr, gab es mehrere Vorfälle in und um die Stadt Salzburg, bei denen Tauben getötet oder verstümmelt wurden. Erst im Jänner verletzte ein unbekannter Täter eine Taube mit einem Luftdruckgewehr. Im März fand man zwei tote Tauben beim Greentower in Wals-Siezenheim. Bei dem Fall um die dutzenden vergifteten Tiere in Wals handelt es sich jedenfalls um den größten Vorfall in den letzten Jahren.
Hohe Dunkelziffer
Wie uns der Präsident der Tierrettung Oswin Mair berichtete, hatte man von Anfang an den Verdacht, dass die Tiere vergiftet wurden. Daher stellte man auch Mais und Körner sicher, die sich in der Nähe der toten Tiere befanden. Die verendeten Tauben übergab man der Landesveterinärdirektion. Mittlerweile konnte die toxikologische Untersuchung abgeschlossen und die Vergiftung der Tauben bestätigt werden. Seitens der Polizei wurden die Ermittlungen aufgenommen. Laut Oswin Mair geht die Tierrettung jedenfalls von einer hohen Dunkelziffer aus. Es dürften noch viele mehr Tauben durch das vergiftete Futter verendet sein.
Demonstration am Freitag
Mittlerweile haben sich auch schon mehrere Tierschutzorganisationen zu Wort gemeldet. So bietet zum Beispiel die Organisation PETA Deutschland 1.000 Euro Belohnung für Hinweise auf den Täter. Auch der Verein gegen Tierfabriken (VGT) und die ARGE Stadttauben Salzburg sind aktiv. Die beiden Tierschutzvereine demonstrieren am Freitagvormittag vor dem Schloss Mirabell. Sie fordern eine Verbesserung der Situation rund um die Tauben in der Stadt Salzburg und weitere Salzburger Gemeinden. Dies sei durch Taubenschläge zu erreichen, so Hans Lutsch von der ARGE.
„Da es immer wieder Übergriffe auf das Tierwohl der Straßentauben aus der Bevölkerung gibt, jüngstes Beispiel die grausame und tierquälerische Vergiftung von bis zu 100 Tieren in Salzburg, drängt sich eine unbedingte und schnelle Umsetzung eines Taubenhauses auf. Hier darf nicht mehr gezögert werden, damit ein weiteres Unheil von den Tauben abgewendet werden kann."
Hans Lutsch, ARGE Stadttauben Salzburg
Projekt Taubenhaus
Taubenschläge sind bereits seit Jahren im Gespräch. Ein solches Projekt am Salzburger Hauptbahnhof war in der Vergangenheit laut Hans Lutsch sehr erfolgreich. Denn bei den typischen Stadttauben handelt es sich im Endeffekt um die Nachkommen von Brieftauben. Wie uns er bereits in einem vergangenen Interview erklärte, handelt es sich dabei also um Haustiere, die lediglich einen ruhigen Aufenthaltsort und eine brauchbare Nahrungsquelle brauchen. Durch einen Taubenschlag sei es möglich, die Tiere kontrolliert an einem Ort zu halten und auch ihre Fortpflanzung zu regulieren. Zwischenzeitlich gab es den Plan, einen solchen Taubenschlag im alten Rathaus einzurichten. Dieser wurde jedoch im Oktober 2023 wieder verworfen.
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