Salzburger Festspiele 2024
Stets im Dienst des Kulturpublikums
Der Salzburger Robert Andorfer ist seit 38 Jahren bei den Salzburger Festspielen im Publikumsdienst aktiv. Ihn hat der "Geist der Salzburger Festspiele" seit Jahren erfasst.
SALZBURG. Die Salzburger Festspiele vereinen zahlreiche Berufsgruppen, die einen Besuch des Festivals zu einem besonderen Erlebnis machen. Neben den Schauspielern, Sängern, Musikern oder des Kulturmanagements, die in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden, ist die Berufswelt des Salzburger Kulturbetriebes aber viel bunter. Eine Berufsgruppe tritt immer wieder in dezenter Form in Erscheinung: der Veranstaltungsdienst. Hier werden der notwendigen Rahmenbedingungen rund um das Thema Gebäudeverwaltung und Betreuung des Publikums organisiert.
Der Veranstaltungsdienst umfasst die Tätigkeitsfelder des Publikumsdiensts, der Garderobe, dem Programmverkauf, der Fahrbereitschaft, der Portiere, der Haustechnik und der Reinigung. Besonders der Publikumsdienst mit den zurückhaltenden, hilfsbereiten sowie freundlichen Damen und Herren sind eine Visitenkarte der Salzburger Festspiele. Einer davon ist seit 38 Jahren Robert Andorfer.
Aus Liebe zum Haus
Der Salzburger Robert Andorfer gehört den Ganzjahresmitarbeitern des Hauses und ist seit vielen Jahren im Publikumsdienst, neben seinem Hauptberuf beim größten Stromanbieter des Landes, im Einsatz.
MEINBEZIRK: Wie sind sie zum Publikumsdienst gekommen?
ROBERT ANDORFER: Angefangen hat es damit, dass mein Cousin bereits seit zwei Jahren im Sommer beim Saaldienst war. So hieß früher der Publikumsdienst. Zusätzlich hatte ich schon eine Verbindung zur Oper, weil ich mit Angelika Kirchschlager aufgewachsen bin. Wir waren damals in Lehen zu Hause und sind ungefähr gleich alt. Dass sie dann als Mezzosopranistin Karriere machte, war auch für mich faszinierend. So kam ich schließlich als Billeteur - Platzanweiser - als Sommermitarbeiter zum Festspielhaus. Damals war das ein rein männliches Betätigungsfeld. Ich war im Rang im Einsatz und musste direkt im Saal sein. Das hat sich inzwischen geändert. Es war sehr faszinierend, wer da aller anwesend war, bzw. wie die einzelnen Inszenierungen abliefen. Es alles sehr feierlich, und elegant. Mittlerweile bin ich ganzjährig auch bei Fremdveranstaltungen wie den Osterfestspielen oder dem Salzburger Adventsingen als Kontrolleur im Einsatz. Früher habe ich für die Festspielsaison meinen Urlaub verwendet, mittlerweile habe ich etwas reduziert. Das Schöne an meinem Beruf: man trifft viele ehemalige Kollegen, die jetzt als Gast, darunter zahlreiche Salzburger, die heute sehr wichtige Positionen bekleiden.
Was sehen bzw. hören sie selbst am liebsten?
ANDORFER: Bei mir muss sich etwas rühren. Ein Solo-Klavierkonzert ist schön, aber ein Konzert mit voller Besetzung und Chor mit voller Besetzung gefällt mir am besten. Bei Mahler sage ich: ja, bitte.
Sie sind seit 38 Jahren im Dienst der Kultur und der Gäste. Haben sie immer noch "Hunger" auf die Festspiele?
ANDORFER: Ja, auf alle Fälle. Es ist immer noch der Reiz da. Auch wenn ich mit 59 einiges reduzierter im Einsatz bin, so ist doch der Geist der Festspiele noch in mir. Schön ist, dass ich meine Erfahrungen bereits vor Beginn der Saison an die neue Generation bei einem Hausrundgang jedes Jahr weitergeben kann. Es ist schön, wenn man sieht, mit welcher Freude und Stolz die jungen Kolleginnen und Kollegen an die Arbeit gehen.
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