"Bewusstsein der Bürger stärken": Alle Rohrbacher Kommunen sind "Gesunde Gemeinden"
Jede der Rohrbacher Gesunden Gemeinden organisiert im Schnitt 20 Veranstaltungen pro Jahr.
BEZIRK (anh). Die Pilzeaktion "Alles Schwammerl" in Neustift, der bewegte Nachmittag in St. Ulrich, die Initiative "Wir machen Meter" in Arnreit oder der Männerkochkurs in Rohrbach-Berg: All diese Projekte kamen durch die Teilnahme am Netzwerk "Gesunde Gemeinde" zustande. Dieses wurde 1989 nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen. "Ziel ist es, das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung nachhaltig zu fördern und zu stärken", gibt Ulrike Salzbacher vom Land Oberösterreich Auskunft.
Ehrenamtliche Arbeitskreise
Dafür stellen auch die Kommunen des Bezirkes jährlich etliche Veranstaltungen auf die Beine. "Die Themen ergeben sich einerseits aus individuellen Ideen der Gemeinden, andererseits können sich diese auch an den Schwerpunkten der Abteilung Gesundheit beteiligen", informiert Salzbacher. 2017/18 stand etwa das Verhindern von Haushalts- und Freizeitunfällen am Programm, heuer rückt die Mädchen- und Frauengesundheit in den Fokus. Um die Organisation der Aktivitäten kümmern sich ehrenamtliche Arbeitskreise. In der Gemeinde Oepping, die seit 1996 Gesunde Gemeinde ist, treffen sich 16 Personen rund um die Arbeitskreisleiter Michael Wöss und Anita Wögerbauer regelmäßig zur Planung. Heuer führen sie 21 Aktivitäten durch – von Skigymnastik über Kochkurse bis hin zu einer Spielgruppe. "Schwimmkurse für Kinder sind der absolute Renner bei uns. Sie sind immer rasch ausgebucht", gewähren Wöss und Wögerbauer Einblick. Aber auch an Neues wagt man sich heran: In diesem Jahr wird es erstmals Yoga, einen Erste Hilfe-Kinderkurs oder eine Klangreise geben.
Grundstein für vieles
Ebenfalls seit 1996 dabei ist die Gemeinde Aigen-Schlägl. "Schon vor der Fusion wurde das Jahresprogramm gemeinsam gestaltet", berichtet Bürgermeisterin und Arbeitskreisleiterin Elisabeth Höfler. Ihr ist das Thema Gesundheit deshalb so wichtig, weil es den Grundstein für vieles im Leben lege. Sieben Personen bereiten die heuer 22 Aktivitäten dort vor – darunter zum ersten Mal Yoga für Kinder oder QiGong. Längst bewährt hat sich ihr Radwandertag.
Arbeitskreisleiter geehrt
Letzte Woche trafen sich die Gesunden Gemeinden in Lembach zum Vernetzen. Regionalbetreuerin Doris Rauch ehrte dabei folgende Arbeitskreisleiter, die seit fünf Jahren in dieser Funktion tätig sind: Maria Lindinger (Rohrbach-Berg), Anita Falkinger (Lembach), Erni Gahleitner (St. Peter), Ilse Lang (Lichtenau), Eveline Mittermayr (Niederwaldkirchen), Anita Wögerbauer und Michael Wöss (Oepping) sowie Sabine Hofer (St. Ulrich). Für zehn Jahre wurden Elisabeth Höfler (Aigen-Schlägl), Manfred Andexlinger (St. Oswald), Maria Hannerer (Arnreit), Max Öller (Niederkappel) und Jutta Schietz (Neufelden) ausgezeichnet.
Pilotprojekt: Drei Gemeinden mit an Bord
Erlangen können die Gemeinden auch das "Qualitätszertifikat". Dafür müssen sie innerhalb einer dreijährigen Phase ein Gesundheitsprogramm entsprechend bestimmter Kriterien durchführen. Eine Erweiterung stellt das "Qualitätszertifikat Plus" dar. "39 Gemeinden – darunter auch Oepping, Sarleinsbach und St. Peter – erproben seit 2016 die Praxistauglichkeit im Rahmen eines Pilotprojekts", berichtet Salzbacher. Dabei vertiefen sie die Qualität, fördern verstärkt die Kindergesundheit und nehmen sich außerdem neuer Zielgruppen an.
Zur Sache
• Die "Gesunde Gemeinde" ist ein Netzwerk des Landes, der Abteilung Gesundheit sowie Gemeinden und Städten. Es wurde 1989 gegründet.
• Ziel ist die nachhaltige Förderung und Stärkung des Gesundheitsbewusstseins der Bevölkerung, anknüpfend an die Ziele der Weltgesundheitsorganisation.
• Mehr als 4.000 Aktivitäten werden dafür pro Jahr in den "Gesunden Gemeinden" organisiert. Für deren Umsetzung erhalten diese finanzielle Unterstützung durch das Land. Getragen wird die "Gesunde Gemeinde" von Ehrenamtlichen, die Arbeitskreise in den Kommunen bilden.
• Mit einem Beschluss im Gemeinderat bekennt sich eine Gemeinde zur Teilnahme an diesem Netzwerk. 434 von 440 Gemeinden Oberösterreichs, also 98,6 Prozent, haben dies bereits gemacht. Im Bezirk Rohrbach sind alle Gemeinden mit an Bord.
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