Kunstwerke gebaut aus „Michöhoiz“

Vera Walchshofer beim Anfertigen einer Michöhoiz- Lampe. Die Faserungen werden mit Nylonbürste vorsichtig gereinigt.
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  • Vera Walchshofer beim Anfertigen einer Michöhoiz- Lampe. Die Faserungen werden mit Nylonbürste vorsichtig gereinigt.
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HASLACH. Mit einer Nylonbürste reinigt Vera Walchshofer ein knorriges Aststück einer alten Weide. „Michöhoiz“ nennt die 48-jährige Oase-Arbeiterin ihre Findlinge, die sie zu kleinen „Kunstwerken“ verarbeitet. Sorgfältig reinigt sie die Faserungen mit einer Nylonbürste. „Eine Drahtbürste würde das Holz aufreißen“, erklärt sie.

Große Mühl liefert Rohstoffe
Geschickt erspüren ihre Fingerkuppen die Struktur. „Die Rohstoffe liefert mir die Große Mühl. Bei diesem Stück hat mich der Biber unterstützt. Das ist besonders reizvoll“, schmunzelt sie und zeigt auf die Nagespuren. „Das hier wird eine Stehlampe“, erklärt sie. Geschickt setzt sie eine Lampe in die Mitte des Astwerkes. So kreiert sie Neues aus „Michöhoiz“. „Ich bin wahrscheinlich die Einzige, die sich auch auf Regen freut. Dann bekomme ich nämlich wieder eine neue Lieferung“, schmunzelt sie. In ihrer kleinen Werkstätte in der Windgasse fühlt sie sich wohl. Umgeben von an Wurzelmännchen erinnernden Baumstümpfen, verwittertem Astwerk oder von Sonne und Wind gebleichten Wurzelstöcken. Alles Mühl-Findlinge, von ihren Wanderungen.

Kleine Dinge erfreuen
„Diese zu sammeln, wurde für mich zum Lebenselexier. Ich habe gelernt, wieder aufmerksamer durch die Natur zu gehen, mich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. Das ist mir eine Zeit lang verloren gegangen“, philosophiert sie. Geschickt montiert sie ihre „Michöhoiz- Lampe“ auf einen „Granitsockel“. „Ein Findling aus dem Böhmerwald“. Begonnen hat sie ihre künstlerische Tätigkeit vor eineinhalb Jahren. „Schon als Kind habe ich gerne bei meinem Vater – einem gelernten Wagner – in der Werkstätte geholfen.“ Kreatives Schaffen bereitet ihr Freude. „Dass meine Gegenstände den Leuten gefallen und sie diese auch kaufen, hat mich ermutigt.“

Schutzengerl aus „Michöholz“
Im Durchgang zum Wohnhaus präsentiert sie ihre Arbeiten: Badepralinen auf „Michöhoiz“, Schutzengerl für den Auto-Innenspiegel, Lampen und Beleuchtungskörper. Accessoires und Skulpturen wie den „Shining Angel“. Alles „Michöhoiz“-Stücke in Verbindung mit Granitfindlingen. Behandelt werden ihre „Kunstwerke“ ausschließlich mit Haslacher Leinöl oder Bienenwachs. „Mit den Arbeiten an Schwemmholz in Verbindung mit Garnitstein möchte ich meine Liebe zu meiner Mühlviertler Heimat zum Ausdruck bringen“, sagt sie.

Zur Sache:
Zu kaufen gibt es Vera Walchhofers Handwerkskunststücke beim Weihnachtsmarkt in Haslach am 13. und 14. Dezember und beim Weihnachtsmarkt im Bezirksaltenheim Haslach.

Im Jänner und Februar zeigt sie ihre Arbeiten im Foyer des Landeskrankenhauses Rohrbach.

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