Wirte vor neuer EU-Hürde

Lukas Briza und Wirts-Chef Roland Mayer wissen, wie man Allergiker bekocht.
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  • hochgeladen von Tanja Waculik

PURKERSDORF/KLOSTERNEUBURG. Unter Niederösterreichs Wirten herrscht Unruhe. Ab 15. Dezember müssen laut EU-Verordnung auf den Speisekarten alle Inhaltsstoffe, welche Allergien auslösen können, angeführt werden. Für viele Wirte ein bürokratischer Wahnsinn, alleine die umzusetzende Verordnung hat 46 Seiten. Die Bezirksblätter haben Wirte der Region befragt, was sie von der neuen Kennzeichnungspflicht halten.

Gewöhnungssache
"Nach 25 Jahren in der Branche habe ich gelernt, dass vieles heißer gekocht wird als gegessen", meint Nikodemus-Wirt Niki Neunteufel aus Purkersdorf. Im Gegensatz zu vielen Kollegen sieht er darin durch die rechtliche Absicherung auch das Interesse des Unternehmers. "Von der Grundidee her geht es dabei ja darum die Gastronomen zu schützen. Es wird eine Herausforderung sein, die zu bewältigen ist", meint er.

Verantwortung beim Gast
Anders sieht dies Gasthaus Mayer-Wirt Roland Mayer aus Rekawinkel: "Das ist absoluter Schwachsinn. Wenn einer allergisch ist, ist das seine Eigenverantwortung, das zu melden. Was bringt eine Auflistung, wenn der Gast dann trotzdem mit geschwollenen Backen daliegt?", ist er überzeugt. Auch Barbara Probst, Wirtin vom Klosterneuburger Kierlingerhof, kann über so viele Vorschriften nur den Kopf schütteln: "Das umzusetzen ist einfach unmöglich."

Schulung statt Auflistung
Roland Mayer musste in seiner Karriere bereits Erfahrung mit einem unvorsichtigen Allergiker machen, der beim Notarzt landete: "Ich bin schon sehr heikel, wenn jemand sagt, er will keinen Obers oder keine Zwiebel – und frage sofort, ob es ein Allergiker ist", in so einem Fall arbeitet er nur mit eigens desinfiziertem Geschirr, erklärt er weiter und plädiert für eine von der Wirtschaftskammer geförderte Allergie- und Hygiene-Schulung: "Eine solche Auflistung freut den Rechtsanwalt, wenn der Allergiker Klage einreichen will, aber sonst ist das unsinnig."

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