Otto-Wagner-Areal: Baubeginn trotz fehlendem Gesamtkonzept
In den nächsten Monaten soll im Süden des Ost-Areals mit dem Bau von 60 Wohnungen begonnen werden. Rund 90 Bäume müssen dafür weichen.
PENZING. Das Tauziehen um den östlichen Teil des Otto-Wagner-Areals geht in die nächste Runde: Bis Jahresende will die Stadt ein Nutzungskonzept für das gesamte Areal vorlegen. Unabhängig davon wird der Bauträger Gesiba in den nächsten Monaten mit der Bebauung im Osten beginnen.
Von der Initiative "Steinhof erhalten" erntet man dafür massive Kritik: Man solle zunächst die Ausarbeitung der Gesamtnutzung abwarten und dann entscheiden, ob weitere Bauten überhaupt noch nötig sind.
"Widersinniger Verbau"
"Das Ganze war von Anfang an eine Farce", so Gerhard Hadinger von "Steinhof erhalten". Stets habe man gefordert, erst ein Gesamtkonzept abzuwarten. Wenn dann noch Bauten notwendig seien, könne man sich immer noch an einen Tisch setzen und darüber reden. Dass man das Ost-Areal bereits jetzt verbaut, erscheint Hadinger "mehr als widersinnig".
Das versprochene Gesamtkonzept soll bis Ende des Jahres stehen. Man sei mit der Ausarbeitung bereits sehr weit, das Konzept stehe kurz vor der Fertigstellung, so Mario Scalet von der Wiener Stadtentwicklung (WSE).
Eine konkrete Auskunft dazu wolle man noch nicht geben. Man werde jedoch die Vorgaben, welche der WSE gestellt wurden, auf alle Fälle respektieren. Konkret heiße das, dass die Wünsche aus den Bürgerbeteiligungen und die Ergebnisse des dafür eingesetzten Expertengremiums Einzug ins Gesamtkonzept finden werden.
60 neue Wohnungen
Auch das zuständige Stadtratbüro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou hält sich mit Aussagen eher bedeckt. Die Bautätigkeiten im östlichen Teil des Areals wurden stark eingeschränkt, so die Auskunft.
Das bedeutet, dass statt der ursprünglich geplanten 60.000 Quadratmeter nunmehr 20.000 Quadratmeter zur Bebauung freigegeben sind. Hier plant man die Errichtung von Wohnungen und Sozialeinrichtungen. Insgesamt stehen nun 160 Baueinheiten zur Verfügung.
Detaillierte Auskünfte zum Bauvorhaben kann man aber auch hier nicht geben und verweist auf den Bauträger Gesiba. Auf Nachfrage wird’s dann zumindest etwas konkreter: Im südlichen Teil des Ost-Areals werde man innerhalb der nächsten Monate mit dem Bauvorhaben starten, so Gesiba-Generaldirektor Ewald Kirschner. Rund 60 Wohnungen sollen dort entstehen. Und zwar "leistbare Wohnungen", wie Kirschner betont.
90 Bäume fallen
Im Nordteil des Areals rechnet man nicht vor 2018 mit einem Baubeginn. Wie im Mediationsverfahren vereinbart, werde man versuchen, besonders erhaltenswerte Bäume zu belassen. "Aber wie das beim Wohnbau üblich ist, wird es trotzdem Baumfällungen geben", so Kirschner.
Rund 90 Bäume werden im Südteil des Ost-Areals gefällt. Genauere Zahlen gibt es noch nicht. Gemäß des Baumschutzgesetzes werde man aber für entsprechende Ersatzpflanzungen sorgen.
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