Schottenhof in Wien
Gespräche für Finanzhilfe noch nicht stattgefunden
Ein ÖVP-Antrag zur Finanzierung des Schottenhofes wurde im Gemeinderat von SPÖ und Neos abgelehnt. Man wolle Ergebnissen von Gesprächen nicht vorgreifen. Diese haben aber noch nicht stattgefunden.
WIEN/PENZING. Seit 30 Jahren bietet der Schottenhof Hilfe an. Die tiergestützte Arbeit mit gesunden als auch beeinträchtigten Kindern wird dringend gebraucht. Jetzt braucht der Hof selbst Hilfe – das liebe Geld bereitet Betreiberin Michaela Jeitler große Sorgen: "Die Perspektive für eine langfristige finanzielle Absicherung fehlt." Zusätzlich zu den Spenden wären rund 80.000 Euro pro Jahrnotwendig. Die BezirksZeitung hat über das drohende Aus bereits Mitte April berichtet.
Der Hilfeschrei ist auch in der Stadtpolitik angekommen. Zuletzt brachte die ÖVP im Gemeinderat einen Antrag mit der Forderung einer "Sicherstellung der Finanzierung des Schottenhofes" ein. Das Ergebnis: SPÖ und Neos lehnten ab.
Absage ohne Begründung
Laut Antragsteller Hannes Taborsky (ÖVP) wurde das "Nein" nicht näher kommentiert. Auf Nachfrage der BezirksZeitung hieß es aus dem Neos-Rathausklub, "dass derzeit Gespräche zwischen den Betreibern und der Stadt Wien über die Zukunft laufen und eine Zustimmung zu dem vorliegenden Antrag dem Ergebnis dieser Gespräche vorgegriffen hätte".
Die guten Nachrichten haben allerdings einen Haken. Wie Recherchen der BezirksZeitung ergaben, befindet sich Schottenhof-Leiterin Jeitler im Krankenstand. Der Zeitpunkt ihrer Rückkehr sei unklar. Sind die Gespräche also nur ein vorgeschobenes Alibi zur Ablehnung des ÖVP-Antrages? "Nein", heißt es aus dem Büro von Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Bisher noch kein Gesprächstermin
Die Gespräche hätten aufgrund der Erkrankung von Jeitler noch nicht stattgefunden. Der Plan sei auszuloten, ob und wenn ja, wie man dem Verein helfen könne. Eine Hürde habe man bereits entdeckt. Die tiergestützten Therapieangebote fallen nicht in die Zuständigkeit der klassischen Behindertenhilfe. Deshalb werde der Schottenhof bis dato auch nicht vom Fonds Soziales Wien (FSW) gefördert.
Von laufenden Gesprächen, wie ursprünglich als Begründung zur Ablehnung des Antrages angegeben, ist man also noch weit entfernt. Vielmehr gibt es weder einen Termin noch "die konkrete Besetzung, wer die Gespräche führen wird". Das wurde vom Neos-Rathausklub bestätigt.
Vom Schottenhof war telefonisch eine Mitarbeiterin erreichbar. Sie könne ohne die erkrankte Chefin nichts sagen: "Wir wissen nicht, wie es weitergeht". Während man bei der SPÖ darauf hinweist, mit den Fahrtendiensten zum Schottenhof bereits etwas zu fördern, sei man bei den Neos daran interessiert "eine gute Lösung zu finden".
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