Debatte am Penzinger Wolfersberg
Fahrradbügel sollen Parkplatz ersetzen
Am Musikzugplatz soll eine Fahrradabstellanlage einen Parkplatz ersetzen. Der FPÖ geht das jedoch gegen den Strich.
WIEN/PENZING. Auf dem Wolfersberg wurden Parkplätze durch die Anbringung von Markierungen legalisiert, um notwendigen Parkraum zu schaffen. Wohin aber mit dem Zweirad? Laut den Grünen mangelt es dort an Radabstellanlagen. Ein entsprechender Antrag wurde gestellt und in der Folge von der Mobilitätskommission behandelt. Darin wird gefordert, nahe der Volksschule Mondweg "lastenradtaugliche Fahrradständer" aufzustellen.
"Die Stadt Wien fördert Lastenräder und E-Mobilität, sodass auch am teils steilen Wolfersberg vermehrt Rad gefahren wird", weiß Anneliese Kästner-Hejda, Klubobfrau der Grünen. Nahe der Schule Mondweg und des Spielplatzes mangle es an Radständern im Straßenraum, besonders an jenen für die immer beliebter werdenden Lastenräder, meint sie.
"Bald soll unser Antrag auf Lastenradständer umgesetzt werden. Am Musikzugplatz werden vier Radbügel aufgestellt", fügt Kästner-Hejda hinzu. Für Armin Blind, Klubobmann der FPÖ, handelt es sich dabei um eine nicht nachvollziehbare Idee. "Der Wegfall dieses einen Parkplatzes wäre für Eltern eine Katastrophe. Ich habe außerdem noch nie bei der Schule Mondweg ein Lastenfahrrad gesehen", so Blind.
Ständer statt Blumentopf
Da es sich um eine Schule handelt, die auf Kinder mit besonderen Bedürfnissen ausgerichtet ist, kommen die Schüler laut Blind meist von weither und müssen mit dem Auto chauffiert werden. Die FPÖ hat bei der Mobilitätskommission nachgefragt, ob im Rahmen der Ortsverhandlung auch andere Plätze angedacht worden seien. "Wenn schon eine Radabstellanlage notwendig sein soll, dann könnte man diese auch anstelle des nicht gerade schönen Betonblumentopfs aufstellen", so Blind.
Der Blumentopf dient jedoch dazu, dass auf der Gehsteigvorziehung keine Autos abgestellt werden. Er ist also eine Art Barriere. Laut Auskunft des Vorsitzenden der Mobilitätskommission, Alejandro Peña (SPÖ), sei dies bereits geprüft worden: "Die Örtlichkeit, welche die FPÖ anspricht, wurde beim Lokalaugenschein geprüft, ebenso weitere Standorte, unter anderem auch der Musikzugplatz." Peña spricht sich gegen Fahrradbügel am Gehsteig aus. Dort würden sie vor einem Zebrastreifen die Sichtverhältnisse verschlechtern.
Der Antrag und das Verhandlungsergebnis seien in der Mobilitätskommission diskutiert und der lastenfahrradtaugliche Radständer am Musikzugplatz präferiert worden. Die SPÖ, die Grünen und Neos befürworten den Antrag. Darüber abgestimmt wird aber erst in der nächsten Bezirksvertretungssitzung am 20. März. Bis dahin hofft Blind auf ein Umdenken, um doch noch eine Lösung ohne Stellplatzverlust zu erreichen.
Das Statement der MA 46
Auch die MA 46 - Verkehrsorganisation hat sich dem Thema Fahrradständer in dem Bereich bereits angenommen. Der Antrag auf Prüfung eines Standortes für eine Fahrradabstellanlage im direkten Umfeld der Volksschule Mondweg wurde im Rahmen einer Ortsverhandlung im Oktober 2023 seitens der Bezirksvorstehung Penzing zurückgezogen, erklärt die Abteilung.
"Auf der Suche nach Alternativstandorten wurden verschiedene Möglichkeiten am Musikzugplatz diskutiert. Sobald der Stadt Wien - Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten ein Antrag auf Prüfung eines Standortes für eine Fahrradabstellanlage am Musikzugplatz vorliegt, kann ein Standort festgelegt werden", erläutert man den Ablauf.
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