Weg zur Zentralklinik
Startschuss für das Megaprojekt Klinik Ottakring
Der Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude in Ottakring bringt ein riesiges Bauprojekt ins Rollen. Das ganze Klinikareal soll bis zum Jahre 2040 komplett modernisiert werden. Der Betrieb soll trotz der Baustellen regulär weiter geführt werden.
WIEN/OTTAKRING. "Ein Mammutprojekt", aus "80 Gebäude werden 4", "Fertigstellung 2040". Mit großen Worten wurde der Bau der neuen Zentralklinik Ottakring, welche bis 2040 fertiggestellt werden soll, beschrieben. Der Grundstein dafür wurde am Mittwoch, 3. April, bei schönstem Wetter gelegt. Die erste Baustelle, welche die über 15 Jahre lange Umbauarbeiten in Ottakring eröffnen wird, ist der Verwaltungsneubau.
Der Neubau soll bereits nach drei Jahren in Betrieb genommen werden. Beim Bau des rund 4.000 Quadratmeter großen Gebäude wird laut Michael Lischent, Geschäftsführer der Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH, großen Wert auf die Nachhaltigkeit gelegt. "Es werden Tiefenbohrungen durchgeführt, eine Photovoltaikanlage wird installiert und eine durchgehende Außenfassadenbegrünung ist zu erwarten. Es wird eine ganz moderne Form eines Verwaltungsgebäudes entstehen", so Lischent.
Milliardeninvestition
Neben dem Ausmaß der gesamten Modernisierung der Zentralklinik wirken diese Daten jedoch verschwinden klein. Herwig Wetzlinger, Generaldirektorin-Stellvertreter des Wiener Gesundheitsverbunds (WIGEV) gewährt Einblicke in das Erscheinungsbild des neuen Klinikums: Nach Abschluss der Modernisierungen werden aus den momentanen 80 Pavillons vier große Gebäude. Auch das "Tetris-Feld" des Areals durch die Vielzahl an Gebäuden wird verschwinden. Mit einer Investitionssumme von 1,4 Milliarden Euro handelt es sich um das größte der WIGEV-Modernisierungsprojekte. Dieser Betrag wurde jedoch im Jahr 2020 festgelegt und erfuhr noch keine Anpassung an die momentane Inflation.
Fortführend erläuterte WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb den Anwesenden die weiteren Schritte auf dem "Weg zur Zentralklinik". "Nach der Fertigstellung der neuen Verwaltung, können die jetzigen Verwaltungsgebäude rückgebaut und dort das Baufeld für das medizinisch-chirurgische Zentrum, das eigentliche Herzstück der neuen Klinik, freigemacht werden. Bis 2036 soll diese Etappe abgeschlossen sein. Ein Eltern-Kind-Zentrum und ein psychiatrisches Zentrum machen die neue Klinik bis 2039 komplett."
Belastung der Patienten
Geplant ist, dass während der gesamten Bauphase das Krankenhaus den Betrieb uneingeschränkt fortführen kann. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Privileg weiter arbeiten zu können, werden jedoch dem Baulärm nie ganz entfliehen können.
Dazu meint Markus Binder-Raab, Stationsleiter der Pflege auf der Unfallchirurgie, dass bereits seit Jahrzehnten an Maßnahmen gearbeitet werden, um den Aufenthalt und die Arbeit während Bauarbeiten so angenehm wie möglich zu gestalten. "Ich arbeite hier bereits seit 25 Jahren und wir konnten über die Jahre stationsweise Konzepte entwerfen, wie die generelle Belastung in solchen Situationen eingedämmt werden kann". Somit ist er guter Dinge auch während einer Baustelle die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen und freut sich auf eine neue und schöne Arbeitsstätte.
Vorteile für Ottakring
Auch Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ) ließ sich den Spatenstich nicht entgehen. "Die Modernisierung der Klinik Ottakring ist auch eine Aufwertung für den gesamten Bezirk", betont Lamp. Die Gewährleistung einer guten medizinischen Versorgung durch die Modernisierung des Krankenhauses im Bezirk ist laut der Bezirkschefin wohl der größte Vorteil der Neugestaltung. Auch betont wurde, dass das neue Klinikareal mehr Grünflächen sowie einen großen Park bekommen wird, und so auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werde.
Die Bezirksvorsteherin hat sich ebenfalls zu den Belastungen der Anwohnerinnen und Anwohner geäußert: "Wir haben den klaren Auftrag, die Bewohnerinnen und Bewohner so gut es geht vor Lärm und Staub schützen. Jedoch müsse einem bewusst sein, dass hier ein neues Krankenhaus entsteht und es sich um eine Baustelle handelt."
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