Eröffnung Psychiatrie
Ottakring vereint Natur und psychische Behandlungen
Die neue psychiatrische Abteilung der Klinik Ottakring öffnet offiziell ihre Türen. In dem neuen Holzmodulbau werden Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen durch verschiedenste Therapien behandelt.
WIEN/OTTAKRING. Brüche werden operiert und Schnittwunden genäht. Man erkennt solche Verletzungen oft auf den ersten Blick und meist können schnell Therapien und Behandlungen ausgearbeitet werden. Psychischen Erkrankungen hingegen werden nicht so schnell wahrgenommen. Jedoch benötigen diese Patientinnen und Patienten ebenso adäquate Hilfe und das im bestmöglichen Umfeld.
Die neue psychiatrische Abteilung in der Klinik Ottakring soll genau zu dieser bestmöglichen Behandlung beitragen. Bei der offiziellen Eröffnung am Mittwoch, 15. Mai, gewährt man Einblicke in die "Allgemeinpsychiatrische Abteilung" im 16. Bezirk. Bereits Ende 2023 wurde die ehemalige 3. Psychiatrischen Abteilung der Klinik Penzing nach Ottakring verlegt.
Aufgenommen wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Patientinnen und Patienten in dem gänzlich aus Holz gestalteten, dreistöckigem Gebäude. Im Inneren befinden sich auf über 3.000 Quadratmeter 60 Betten, mehrere Therapieräume sowie eine Tagesklinik.
"Der neue Holzmodulbau für die psychiatrische Abteilung zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wir in Wien die medizinische Infrastruktur bei laufendem Betrieb auf die Höhe der Zeit bringen."
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)
Therapie im Grünen
Aufgeteilt wurde die neue Heilstätte in drei Stationen. Eine "Akutstation" mit Unterbringung, eine "Subakutstation" sowie eine "gerontopsychiatrische Station" für ältere Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen. Darunter fallen beispielsweise Demenz, Altersdepression oder Verwirrtheit. Die Heilung beginnt in der neuen psychiatrischen Abteilung direkt hinter der Eingangstür. Das gesamte Erdgeschoß ist in Therapieräumen aufgeteilt. Konkret werden Bewegungs- über Musik- bis hin zur Ergotherapie angeboten, die maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen. Angemerkt wurde auch, dass das Angebot der Tagesklinik gut angenommen wird und so des Öfteren ein stationärer Aufenthalt vermieden wird.
Besonders macht den neuen Therapiestandort seine Nähe zur Natur und die Einbindung dieser in die Therapie. "Für manche Patientinnen und Patienten kann ein Ausflug in den Garten ein erster vorsichtiger Schritt aus der Station hinaus sein", so heißt es seitens der Klinik. Der Garten besticht mit einem Rundweg sowie Handlauf, um die Gangsicherheit zu verbessern.
Tageslicht für Patienten und Mitarbeiter
Auch im Inneren reißt der Bezug zur Natur nicht ab. Jede Stadtion wird durch große Fensterflächen und der offenen Raumgestaltung von Tageslicht überflutet. "Bei diesem Pavillon wurde bewusst auf die therapieunterstützende Wirkung von Architektur gesetzt", erklärt WIGEV Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb.
Der momentane Standort der psychiatrischen Klinik ist lediglich temporär, denn nach Abschluss der Klinik-Modernisierung übersiedelt man in das neu errichtete psychiatrische Zentrum. Aus diesem Grund wurde auch das Konzept eines Holzmodulbaues herangezogen. Das Gerüst kann komplett abgetragen und die Grünflächen wieder hergestellt werden. Die Kosten für das temporäre Gebäude belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.