Bounce Fight Night
Titelfight von Michaela Kotaskova endet remis
Die 10. Bounce Fight Night stand im Zeichen starker Frauen. Im Hauptkampf des Abends erreichte die für den Boxclub Bounce startende 31-jährige Michaela Kotaskova ein Unentschieden gegen die Marokkanerin Mahjouba Oubtil.
WIEN. Mehr als 400 geladene Gäste fieberten den Kämpfen im Hotel Intercontinental entgegen. Im Titelkampf um die WBF Intercontinental Meisterschaft zwischen Michaela Kotaskova und Mahjouba Oubtil stand Bounce Cutman Roland Aicher im Mittelpunkt wie noch nie bei einer Bounce Fight Night.
Blutiger Titelfight
Bereits nach der zweiten Runde hatte er bei Kotaskova eine stark blutende Wunde am rechten Seitenscheitel zu behandeln. In Runde 8 kam dann noch ein Cut an der linken Wange dazu. Ihre Gegnerin holte sich eine blutige Nase und ein Cut am Kinn. Beide Boxerinnen ließen sich durch diese Verletzungen nicht beeinträchtigen und fighteten bis zur letzten Sekunde.
Die Entscheidung der Kampfrichter war denkbar knapp. Zwei Punkterichter werteten den Kampf 95:95, einer sah Michaela Kotaskova 96:94 voran. Dem Reglement entsprechend wurde der Kampf daher als Unentschieden gewertet. In einem ersten Interview erklärte Kotaskova, der Kampf sei sehr intensiv gewesen, sie habe jedoch viele Fehler gemacht, die es jetzt zu analysieren gelte. Trainer Daniel Nader sah ein leistungsgerechtes Unentschieden und plant einen Rückkampf im kommenden Jahr. Die Entscheidung um den Titel wurde also vertagt.
Marcos Nader macht den nächsten Schritt
Auf einen unerwartet harten Gegner traf Marcos Nader im Mittelgewicht. Der Bosnier Milos Janjanin zeigte starke Nehmerqualitäten und hielt alle acht Runden durch. Nader gewann klar nach Punkten. Es habe sich gezeigt, dass die Kondition für diese Distanz bereits ausreichend ist. Im kommenden Jahr ist ein Titel-Retour-Kampf gegen den Deutschen Marten Arsumanjan um die EU-EBU-Meisterschaft sowie den International-Titel der IBF vorstellbar.
Stefan Nikolic mit Kurzauftritt
Ein weiteres Comeback sah das geladene Publikum im Hotel Intercontinental sowie die Zuseher vor den Fernsehschirmen im Cruisergewicht. Nach seinem verlorenen Titelkampf im September dieses Jahres unterstrich Stefan Nikolic, dass mit ihm weiter zu rechnen ist. Im Kampf gegen den Bosnier Bojan Cestic wurde er allerdings nicht gefordert. Bereits nach der ersten Runde gab Cestic wegen einer Ellbogen-Luxation „W.O.“.
Starker Schritt nach vorne von Mobin Kahraze
Ein großer Schritt nach vorne gelang Mobin Kahraze. In einem hochklassigen Boxkampf im Halbschwergewicht besiegte er den starken Russen Artem Karasev nach Punkten. In einem lange Zeit ausgeglichenen Kampf setzte sich die bessere Technik und Beweglichkeit von Kahraze durch. Nach seinem 5. Profi-Kampf ist der Exil-Iraner weiterhin unbesiegt und musste erstmals über die volle Distanz von sechs Runden gehen. Mit diesem Sieg hat Kahraze in der Weltrangliste einen deutlichen Sprung nach vorne geschafft (Nummer 98 von 1.244). Er könnte daher ebenfalls bald um einen internationalen Titel kämpfen.
Böse Überraschung für Sergio Odabai
Unter keinem glücklichen Stern stand der Kampf von Sergio Odabai im Leichtgewicht gegen den Italiener Yuri Zanoli. Zanoli war kurzfristig für einen erkrankten Spanier eingesprungen und hatte bisher in zehn Kämpfen nur zwei Siege gefeiert. Der in Profikämpfen unbesiegte Odabai musste jedoch bereits nach wenigen Sekunden schwere Treffer hinnehmen. Nach nicht einmal einer Minute brach der Ringrichter den Kampf ab.
Olympisches Boxen
Mit überzeugenden Leistungen gegen starke Gegner zeigten im Olympischen Boxen Marcel Meinl (bis 75 Kilogramm) und Arsen Chabyan (bis 67 Kilogramm), dass sie bereit für große Aufgaben sind. Meinl konnte seine ausgefeilte Boxtechnik und die größere Reichweite ausspielen und besiegte den Kroaten Peter Pavcec nach Punkten. Arsen Chabyan ist mittlerweile auch international für die Geschwindigkeit seiner Schläge bekannt. Gegen den Kroaten Andi Idrizi war er klar der „Chef“ im Ring und siegte ebenfalls nach Punkten. „Wir haben gezeigt, dass uns zur Weltspitze nicht mehr viel fehlt“, erklärte dazu Marcel Meinl nach dem Kampf. Beide wollen bei den European Games in Polen und bei Weltmeisterschaften in Usbekistan 2023 für Österreich an den Start gehen. Das große Ziel bleibt die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024.
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