"Verkehrsberuhigung" ? ? ?
Klimaboulevard, Supergrätzl versus Massivverbauung im Biosphärenpark
Wir haben bereis vor einigen Wochen über das Schönrechnen für ein Stadt Wien-nahes Bauvorhaben zur drohenden Verkehrsbelastung informiert und seit Jahren das Fehlen eines umfassenden Mobilitätskonzeptes bemängelt
Aufgedeckt: Verkehrsbelastung zur Umwidmung Gallitzinstrasse 8-16 für Stadt Wien schöngerechnet!
Gleichzeitig werben Stadt und Bezirk mit Verkehrsberuhigung, Begrünung und Kühlung.
Durch den „Klimaboulevard“ Thaliastraße soll diese zu einem „gekühlten und angenehmen Aufenthaltsort verwandelt werden“. Die Bauarbeiten für den 3. Abschnitt bis zum Karl Kanter Park sollen im Frühjahr 2024 (wir haben schon Ende Mai) beginnen.
Kurz vor der EU-Wahl werben nun die Ottakringer Grünen für das Supergrätzl „Lerchenfeld Neu“.
Das Grätzl zählt zu den heißesten Orten in Ottakring. Es soll verkehrsberuhigt werden, mit neuen Bäumen versehen und es soll mehr Platz zu Fuß und am Rad geben
ABER!!!
Gleichzeitig kommen durch das durch rot/grün beschlossene Bauvorhaben in der Gallitzinstraße 8-16 auf das weiter stadtauswärts liegende Liebhartstal in der Frischluftschneise Wilhelminenberg bis zu 400 Mehr-Fahrten täglich dazu, die mehrheitlich auch Quellfahrten in die eben verkehrstechnisch eingeschränkte Thaliastraße bedeuten.
Samt Gallitzinstraße 1A (ca. 20 Wohnungen) und durch das eben dort nahegelegene bereits nächste kolportierte Bauvorhaben in der Thaliastraße 159 mit weiteren 50 Wohnungen und einer Tiefgarage werden nochmals viele weitere Fahrten (Annahme 100 pro Tag) hinzukommen. Insgesamt somit ca. 540 Mehrfahrten pro Tag.
Wir haben zu den Annahmen dieser Bauvorhaben folgende Fragen:
- Wurde die drohende Verkehrsbelastung im 1. Verkehrsgutachten vom Dez 2016 schöngerechnet, um den Beschluss der Flächenwidmung nicht durch zu hohen Zusatzverkehr zu blockieren?
- Ist eine 1 tägige Verkehrszählung Anfang Dezember 2020, also im Teillockdown wirklich repräsentativ?
- Wie lassen sich die Maßnahmen, die im Rahmen des Masterplan Gehen Ottakring geplant sind (Reduktion und Rückbau von Fahrbahnflächen) mit dem geplanten Zusatzverkehr von mind 540 Fahrzeugen/Tag vereinbaren?
Bevor das Bauprojekt begonnen wird, fordern wir:
- Eine fachlich nachvollziehbare Verkehrsuntersuchung, die repräsentativ ist für einen Zeitpunkt ohne Lockdown als wirklicher „Bestand“.
- Verkehrszählung bei normalem Schulbetrieb muss an der Kreuzung Thaliastraße /Maroltingergasse nachgeholt werden
- Eine Redimensionierung des Bauvorhabens, da ein bereits bestehendes Problem der Verkehrsüberlastung, speziell zu Spitzenzeiten, nicht nur nicht verringert, sondern sogar noch weiter verstärkt wird.
- eine Evaluierung der Vorhaben, die im Rahmen des Masterplan Gehen Ottakring geplant sind - ZB Reduktion und Rückbau von Fahrbahnflächen/ - wie lassen sich diese Maßnahmen mit dem geplanten Zusatzverkehr von ca. 540 Mehrfahrten/Tag vereinbaren?
- Ein umfassendes Mobilitätskonzept für den gesamten Wilhelminenberg. Dieses fordern wir bereits seit dem Jahre 2019 ohne bisherige Rückmeldung von den politisch Verantwortlichen.
Es ist höchst an der Zeit, nicht nur Klima-PR für Thaliastraße und Supergrätzl zu betreiben während die selbig Verantwortlichen gleichzeitig überdimensionierte Massivverbauung im Biosphärenpark beschließen, sondern endlich ein umfassendes Mobilitätskonzept vorzulegen.
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