Ottakring: 323 Sittiche aus Sechzig-Quadratmeter-Wohnung gerettet

In dieser Wohnung lebten 323 Sittiche. | Foto: Gut Aiderbichl
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OTTAKRING. 299 Wellensittiche und 24 Nymphensittiche auf sechzig Quadratmetern - dieser Anblick bot sich Mitarbeitern des Gut Aiderbichl Gänserndorf in Ottakring. Ein schwerer Fall von animal hoarding (zu deutsch: Tiere horten), allerdings lebten die Vögel nicht in kleinen Käfigen, sondern flogen im Schwarmverband frei in der Wohnung herum. Gut für die Tiere, weniger gut für die Möbelierung: Die kleine, von einer besachwalteten Frau Mitte Fünfzig bewohnten Altbauwohnung war komplett verdreckt und mit Vogelkot, Einstreu und Essensresten übersät.

"Die Vögel waren in keinem schlechten Zustand und wurden gut gefüttert", so Sonja Grossmann, Assistentin der Geschäftsführung von Gut Aiderbichl. "Die Frau hat sich liebevoll um die Tiere gekümmert, doch die Anzahl ist dramatisch." Vor fünf Jahren bildete ein Vogel den "Grundstock" für den Schwarm. Vögel aus Notsituationen folgten und durch die freie Haltung vermehrten sich die Tiere. 

Vogelhalterin gab ihr Einverständnis

Den Hinweis auf die überforderte Tierhalterin kam von der Volkshilfe. "Die Sittiche wurden in Abstimmung mit der Tierhalterin und ihrem Sachwalter auf Gut Aiderbichl Gänserndorf gebracht." Dieses Einverständnis ist unumgänglich, da die Mitarbeiter des Guts kein Recht haben, Tiere zu beschlagnahmen. "Den Vögeln ging es nicht schlecht, daher war das Amt nicht involviert", so Großmann. Die Vogelhalterin - es lebt kein anderes Tier in der Wohnung - war letztendlich erleichtert über die Umsiedlung ihres Schwarms in eine Riesenvoliere, wo die Tiere im Verband bis an ihr Lebensende bleiben dürfen.

Wie oft in Österreich in Fälle von animal hoarding eingegriffen werden muss, kann Großschopf nicht genau sagen. "So oft kommen solche Fälle nicht vor, die Dunkelziffer ist sicher groß. Bekannt werden solche Probleme auch oft im Zusammenhang mit menschlichen Schicksalen wie Delogierungen." Übrigens: Animal hoarding bezieht sich laut Großmann auf die üblichen Haustiere wie Kaninchen, Katzen und Hunde. Außergewöhnliche Tierarten wie Bären, Krokodile oder Fuchse sind in Messiehaushalten scheinbar nicht willkommen.

In dieser Wohnung lebten 323 Sittiche. | Foto: Gut Aiderbichl
Mit Keschern fingen die Aiderbichlmitarbeiter die Sittiche ein. | Foto: Gut Aiderbichl

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