Gemüse statt Abgase
Ideen für morgen in einer Garage von gestern
Ein leer stehendes Parkdeck wird für drei Jahre zwischengenutzt und den Ottakringern zugänglich gemacht.
OTTAKRING. In der "Garage Grande" wird gemeinsam experimentiert und ausprobiert – und zwar jede Menge spannende Dinge rund um das Thema "Begrünung der Stadt". Der Startschuss dazu ist Anfang Juli gefallen. Die "Garage Grande" steht allen Interessierten immer donnerstags von 15 bis 19 Uhr offen. Das Team der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) ist dann vor Ort und informiert über das Projekt und alle Möglichkeiten des Mitgestaltens.
Parken werden in dem fünfstöckigen Gebäude in der Deinhardsteingasse 12–14 in Zukunft nur mehr Hochbeete und ein Bienenstock. Anstelle von Abgasen werden dort knackiges Gemüse und frische Kräuter wachsen und süßer Honig produziert. An der grauen Betonfassade werden sich Hopfenpflanzen, chinesische Kletterkiwi und wilder Wein langsam nach oben ranken und für kühlende Sommerfrische sorgen.
Vor dem Gebäude gärtnern Nachbarn gemeinsam in Baumscheiben und treffen sich auf einen kleinen Plausch im Parklet: Das alles ist die "Garage Grande". Die nicht mehr genutzte Parkgarage mit 2.500 Quadratmetern Fläche verteilt auf fünf Stockwerke wird in den kommenden drei Jahren zu einem Schauplatz städtischer Begrünungsmaßnahmen.
In Kooperation mit Green4Cities, der BOKU Wien und Menschen aus der Nachbarschaft werden unterschiedliche Möglichkeiten der Stadtbegrünung in und an der "Garage Grande" ausprobiert. Damit soll ein Bewusstsein für das Thema "Stadtnatur" geschaffen werden. Für alle, deren grüner Daumen damit noch nicht genug gefordert ist, stehen zusätzliche Hochbeete im Innenbereich sowie mehrere Baumscheiben vor der Garage zum kostenlosen Garteln zur Verfügung.
Zwischennutzung als Potenzial
In der dicht bebauten Stadt fehlt oft der nötige Platz, um aktiv zu sein und Ideen auszuprobieren und umzusetzen. Mit der "Garage Grande" ist es dem Team der GB* Ottakring gelungen, brach liegendes Raumpotenzial nicht nur ausfindig, sondern auch für die Nachbarschaft nutzbar zu machen. Die GB*-Experten koordinieren das Projekt und seine Akteure, informieren zu allen Aktivitäten und laden die Bewohner der Umgebung dazu ein, mitzumachen.
Der Betonklotz soll so sukzessive zu einem lebendigen Treffpunkt in der Wohnumgebung und einem Ort, wo Wissen rund um das Thema "Stadtklima und urbane Begrünung" zusammengetragen und ausgetauscht wird, werden. Gleichzeitig entsteht so ein Raum auf Zeit, der Platz für Aktivitäten und neue Nutzungsmöglichkeiten abseits der eigenen Wohnung und des öffentlichen Raums bietet. Das Projekt soll zur Nachahmung in anderen Stadtteilen anregen und sichtbar machen, dass alle an einem Strang ziehen müssen, um möglichst viele und nachhaltige positive Effekte zu erzielen.
ZUR SACHE
Anmeldung per E-Mail an garagegrande@gbstern.at oder unter 01/406 41 54.
Alle Informationen zum Projekt: www.gbstern.at/garagegrande
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