Ottakring
"Dry-aged" ist in der Fleischeri Klaghofer nichts Neues

"Dry-aged" Rind und "nose to tail" Fleischstücke sind in der Fleischerei Klaghofer nichts Neues.  | Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
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  • "Dry-aged" Rind und "nose to tail" Fleischstücke sind in der Fleischerei Klaghofer nichts Neues.
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Seit knapp 70 Jahren ist die Fleischerei Klaghofer in der Rankgasse ein fester Bestandteil des Bezirks. Gegenüber dem Wilhelminenspital führen heute die beiden Brüder Herbert und Helmut Klaghofer den von ihrem Vater gegründeten Betrieb. Fleisch-Trends wie "dry-aged" Rind oder "from nose to tail" sind bei Klaghofer keine Neuigkeit, sondern Tradition. 

WIEN/OTTAKRING. In der Rankgasse 25 bei der Fleischerei Klaghofer bekommt man nicht nur eine hochwertige Leberkässemmel, sondern auch Altwiener-Klassiker wie Grammeln, eine preisgekrönte Blunzen oder Blutwurst. "Die Blutwurst ist übrigens die älteste Wurstsorte der Welt, das wissen viele nicht", erklärt der gelernte Fleischermeister Helmut Klaghofer. Generell weiß er einiges über das Produkt Fleisch, das andere nicht wissen. 

Gemeinsam mit seinem Bruder Herbert hat Helmut Klaghofer den Betrieb von seinem Vater übernommen, als dieser in Pension ging. Er leitet den Laden in Ottakring, sein Bruder ist für die Produktionsstätte im niederösterreichischen Mauerbach zuständig. Das Fleisch kommt von ausgewählten Bauern in ganz Österreich, wird in der Produktion aufbereitet und in Ottakring schlussendlich an die Kundinnen und Kunden verkauft. 

Wochenkarte mit kleinen Preisen

Für den Standort in Ottakring entschied man sich damals – 1961 – nicht zufällig. Sein Vater hätte einen Tipp bekommen, dass der Haupteingang des Wilhelminenspitals in die Rankgasse verlegt werden würde, erzählt der jüngere der beiden Brüder. Man versprach sich dadurch einiges an Kundschaft und tatsächlich kommen nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch die Mitarbeiter des Spitals bis heute häufig in die Fleischerei. 

Auch heute sind die Mitarbeiter des Wilhelminenspitals noch treue Kunden des Traditionsbetriebs.  | Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
  • Auch heute sind die Mitarbeiter des Wilhelminenspitals noch treue Kunden des Traditionsbetriebs.
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Neben einer großen Fleischtheke mit Wurstwaren oder Steaks gibt es bei Klaghofer eben auch eine beliebte warme Theke mit Fleischlaberl, Leberkäse oder Schweinsbraten. Wer lieber eine ganze Mahlzeit hätte, wird auf der Wochenkarte fündig: Dort finden sich nicht nur Rahmbeuschel oder Rindsrouladen, sondern auch verhältnismäßig kleine Preise. Auf der wöchentlich wechselnden Karte kostet kein Gericht über zehn Euro. Wie sich das ausgeht? "Es ist sehr eng kalkuliert und wir wollen mit den Preisen nicht übertreiben", antwortet der Betreiber.  

Von neuen Fleisch-Trends wie "dry-aged" oder "nose to tail" ist Helmut Klaghofer nicht beeindruckt: "Nose to tail ist zwar ein modernes Wort, aber das wird eigentlich schon seit Generationen so betrieben." Da Fleisch früher schon ein kostbares Produkt war, seien damals schon alle Teile des Tieres verarbeitet worden. "Für jedes Rezept gibt es ein Fleischstück", betont der Fleischermeister. Gerichte wie Wadschinken, Gulasch bis hin zu Ochsenmaulsalat seien genau aus diesem Grund kreiert worden.

Konflikt mit Vermieter

Trotz des Wissens und dem Motto "Qualität über Quantität" stehe die Fleischerei-Branche kurz vor dem Aussterben. In ganz Österreich würde es nur noch neun Fleischerlehrlinge geben, so Klaghofer. Der Preisdruck von großen Betrieben sowie die Kosten aus der wirtschaftlichen Lage würden erschwerend hinzukommen. Dass die Fleischerei Klaghofer selbst noch besteht, ist ebenso keine Selbstverständlichkeit.  

Helmut Klaghofer führt den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Herbert in zweiter Generation.  | Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
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2010 wurde das Gebäude in der Rankgasse von einem neuen Vermieter gekauft. Dieser bescheinigte den Betrieb damals, für Gestank im Gebäude zu sorgen und die damals noch in Ottakring ansässige Produktion nicht sachgemäß zu reinigen. Der Konflikt führte sogar so weit, dass eine Räumungsklage gegen die Traditionsfleischerei vorlag.

Klaghofer gibt es vor Ort und mit Catering

Es folgte eine Unterschriftenaktion zweier Stammkunden, die zwischen 5.000 bis 6.000 Unterstützungen fand, eine Renovierung für 400.000 Euro sowie Beistandsbekundungen des damaligen Bezirksvorstehers Franz Prokop sowie des damaligen Stadtrats und heutigen Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig. 2016 konnte man sich mit dem neuen Vermieter doch einigen. 

In der Rankgasse 25 kann man sich von Montag bis Samstag von dem Angebot des Traditionsbetrieb überzeugen.  | Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
  • In der Rankgasse 25 kann man sich von Montag bis Samstag von dem Angebot des Traditionsbetrieb überzeugen.
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Auch deshalb ist es heute noch möglich, die Fleischerei Klaghofer von Montag bis Freitag zwischen 6.30 bis 18 Uhr und samstags von 8 Uhr bis 12.30 Uhr zu besuchen. Neben dem Angebot vor Ort gibt es auch die Möglichkeit, ein Catering zu organisieren. Mehr Informationen und einen Kontakt findet man auf der Website der Fleischerei. 

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