Rege Teilnahme
Osttiroler Chronisten tagten in Schlaiten
Da die diesjährige Chronistentagung aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie im Frühjahr abgesagt werden musste, konnte sie nun doch am 12. September in der Gemeinde Schlaiten unter reger Beteiligung stattfinden.
OSTTIROL/SCHLAITEN (red). Die Tagungsteilnehmer wurden mit Kirchengeläut und einer interessanten Führung in der Pfarrkirche Hl. Paulus von Pfarrgemeinderatsobmann Leopold Gantschnig empfangen. Nach einer kurzen Vorstellung der Gemeinde Schlaiten durch Bürgermeister Ludwig Pedarnig, gab Bezirkschronist Sepp Wurzer einen Rückblick auf das Chronikjahr. Erfreulich ist, dass es in den vier Gemeinden Ainet, Anras, Dölsach und Nikolsdorf neue Chronisten bzw. Chronistenteams gibt, die die Arbeit ihrer Vorgänger fortführen.
Buchvorstellung
Im Anschluss stellte Martin Kofler, Leiter des Tiroler Archivs für photographische Dokumentation und Kunst (TAP), den Chronisten das Ende 2019 erschienene Handbuch „Fotografien bewahren“ vor, welches im Zuge des 3-jährigen Interreg-Projekts „Lichtbild / Argento Vivo“ entstand. Es soll dem Leser die Geschichte der Fotografie in Tirol und Südtirol, den richtigen Umgang, das Digitalisieren und Bearbeiten sowie die korrekte Aufbewahrung von Fotografien erläutern. Im Anschluss an die Chronistentagung wurde jedem Teilnehmer ein solches Handbuch überreicht.
Weiters berichtete Stefan Weis, Museumsleiter von Schloss Bruck und Chronist der Stadtgemeinde Lienz, von den aktuellen Ausstellungen und den Veranstaltungen, die auf dem Schloss stattfinden.
Der Ortschronist von Gaimberg, Franz Wibmer, erzählte von seinen Arbeiten am neuen Gemeindebuch, das 2021 anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung von Grafendorf vor 750 Jahren veröffentlicht werden soll.
Mit dabei war auch Bernhard Mertelseder, Chronikreferent im Tiroler Bildungsforum und Vertreter der Landesleitung, der Bildungsangebote und Webinare für Chronisten, sowie das Online-Portal TiGa, ein Archivinformationssystem für alle Tiroler Gemeinden, vorstellte.
Osttirol als Pilotbezirk
Nach dem Mittagessen auf Einladung der Gemeinde Schlaiten im Gasthaus Schlaitnerwirt, stand der Nachmittag ganz im Zeichen des Franziszeischen Katasters – des bekannten Kartenwerks aus dem 19. Jahrhundert. Mitarbeiter der Universität Innsbruck stellten das Projekt „KATI-digital“ vor, durch das einerseits die Urmappen und Grund- sowie Bauparzellen-Protokolle des Katasters eingesehen und andererseits diese transkribiert werden können. Osttirol ist dabei der Pilotbezirk in Tirol. Ziel ist es, die Inhalte des Franziszeischen Katasters vollständig zu digitalisieren und damit für die Wissenschaft, die Chronik und letztendlich für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
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