Katastrophenmanagement
Lienz ist mit einer App vorbereitet
Was tun, wenn Flüsse übergehen und die Gemeinde von Hochwasser betroffen ist? Wie verhalten, wenn Beben aus der Erde zu spüren ist? Was gilt, wenn die Elektrizität ausfällt und ein Blackout droht? In Lienz beschäftigt man sich seit Jahren intensiv mit Krisen-Szenarien und präsentierte jetzt die digitale App „Smartes Lienz – Campus Digital“.
LIENZ. In Lienz hat sich die Stadt mit professionellen Tools für Krisen- und Katastrophenmanagement auseinandergesetzt. „Wir haben uns nicht nur inhaltlich vorbereitet, sondern auch in zeitliche und personelle Ressourcen für den Umgang mit Hochwasser, Pandemie- oder Blackoutszenarien investiert“, legt DI Elisabeth Blanik dar, Bürgermeisterin der Stadt Lienz. Sie unterstreicht, dass die Bevölkerung „einen hohen Bedarf an Kommunikation und Sensibilisierung“ hat, und führt weiter aus: „Vorsorge ist essenziell – genauso wie das Üben der tatsächlichen Bewältigung einer Krise. Daher sind wir stolz, als erste Stadt Tirols unsere eigene App vorstellen zu können, die genau diese Anforderungen erfüllt.“
Punktgenaue Online-Trainings
Inhaltlich hat die Stadt Lienz zum Start der App sieben Trainings vorbereitet. „Diese Online-Trainings treffen punktgenau das, worauf es im Ernstfall ankommt: Das beginnt bei der richtigen Lebensmittelbevorratung im Privathaushalt, geht über die Bedeutung der gängigen Alarmsignale bis hin zur professionellen Nutzung des Digitalfunks für Gemeinde und Einsatzkräfte“, erklärt Siegfried Schatz, Vizebürgermeister von Lienz. Insgesamt stehen Privatpersonen drei Trainings zur Verfügung, vier Kurse sind für die interne gemeindeseitige Koordination bereitgestellt.
„Lernen so einfach wie What’s App“
Die methodisch-didaktische Expertise sowie über 12 Jahre Know-how bei Mobile Learning bringt die duftner.digital-Unternehmensgruppe aus Innsbruck mit. CEO Mag. Dieter Duftner betont, dass es bei der „Smartes Lienz“-App gelungen ist, durchaus diffizile Themenblöcke so aufzubereiten, dass sie für jeden verständlich sind. „Lernen muss einfach sein, so wie What’s App“, unterstreicht der Digitalisierungs- und Lernexperte. „Corona hat dem Mobile Learning zu neuen Höhenflügen verholfen, die Menschen konsumieren Wissen heute intuitiv am Smartphone, unabhängig von Zeit und Ort.“ Die Inhalte in den Trainings sind spielerisch und multimedial mit Bildern und Videos aufbereitet, sodass sie gut erinnert werden.
Lienz als Vorbild
Lienz ist die erste Kommune in Tirol, die proaktiv mit einer App Krisen- und Katastrophen-Szenarien für die breite Masse zugänglich macht. „Kaum eine andere Stadt hat sich derart umfassend mit diesen Themen befasst. Das, was Lienz hier präsentiert, ist daher als Vorbild für andere Tiroler Gemeinden zu sehen“, sagt Mag. David Kranebitter, Geschäftsführer der Gemeindeentwicklerin Communalp. Communalp hat die Stadt Lienz von der ersten Idee bis zur Umsetzung eng begleitet. Kranebitter ergänzt: „Die technologische App-Basis steht, je nach Anforderung sind die Inhalte für Gemeinden flexibel und breit anwendbar: Von Leitlinien für Wahlhelfer bis zu Bauordnungs-Kursen ist alles möglich.“
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