Österreichs Fussballerinnen wahren Minichance aufs Playoff
Das A-Nationalteam bezwingt Ungarn in St. Pölten mit 4:3.
Mit zwei Siegen in den noch ausstehenden Spielen gegen Ungarn und Kasachstan und zwei Niederlagen von Finnland gegen Frankreich ist Platz 2 in der Gruppe 7 für die Mädels von Teamchef Dominik Thalhammer noch möglich - und damit die Minichance als eine der vier besten Gruppenzweiten das Playoff für die WM-Endrunde 2015 in Kanada zu erreichen.
Ohne die noch immer verletzten bzw. nicht ganz fitten Carina Wenninger, Laura Feiersinger und Verena Aschauer ging es am Samstag gegen Ungarn. Auswärts gab es in Bestbesetzung einen 3:0-Erfolg, zuhause wollte die umgestellte österreichische Mannschaft wieder drei Punkte einfahren.
Bei den Gästen aus Ungarn standen auch zwei Spielerinnen mit Südburgenland-Bezug in der Startelf. Lilla Sipos, die im Sommer vom FC Südburgenland zu Verona in die höchste italienische Spielklasse wechselte, sollte als Stürmerin für Tore sorgen und Innenverteidigerin Szabina Talosi (FC Südburgenland) sollte diese verhindern.
Eindrucksvoller Beginn
Zwar gehörte die erste Angriffsmöglichkeit nach knapp 50 Sekunden den Gästen, aber danach übernahm das junge österreichische Team das Kommando und kam durch Lisa Makas nach elf Minuten zur ersten guten Chance, ihr Schuss ging aber drüber.
Doch nur eine Minute später sorgte die St. Pölten-Spratzern-Stürmerin für die Führung. Nicole Billa ergatterte sich den Ball, brachte diesen zur Mitte, Makas öffnete sich mit einem schönen Haken den Raum und traf via Innenstange zum 1:0.
Nur zwei Minuten später war es abermals die überragende Makas, die sich auf der Seite durchtankte. Ihr Querpass auf Burger, die den Ball knapp verfehlte, fand via Verteidigerin Gabriela Toth den Weg ins lange Eck (14.). Die einzige nennenswerte Szene auf der Gegenseite hatte Talosi, doch ihren Freistoß aus fast 30 Metern pflückte Teamtorhüterin Anna-Carina Kristler locker herunter (16.).
Wieder vergingen nur wenige Minuten und Lisa Makas setzte sich abermals in Szene und sorgte nach einem schönen Solo für das umjubelte 3:0 für Rot-Weiß-Rot nach gerade 20 Minuten. Österreich drückte weiter. Nach Maßflanke von Makas ließ Gästetorfrau REka Szöcs einen Burger-Kopfball fallen und konnte ihn im Nachfassen gerade noch vor Nicole Billa sichern (24.). Eine Minute später hatte Billa den Sitzer aufs 4:0 auf den Beinen, doch ihr Schuss aufs kurze Eck landete im Außennetz.
Faden gerissen
Praktisch im Gegenzug lief Österreich in einen unnötigen Konter. Tieber verfehlte im Rutschen den Ball und Zeller zog alleine auf Torfrau Kristler zu. Sie schlenzte den Ball via Außenrist ins lange Eck (27.).
Damit riss der Faden bei den Österreicherinnen ein wenig und die Ungarinnen witterten plötzlich eine kleine Chance. Zudem wurde Österreich einige Male wegen Abseits zurückgepfiffen. Nach einem Fehler von Zadrazil im Aufbau ging es kurz vor der Pause sehr schnell. Schaderbeck und ihre Abwehrkolleginnen agierten zu zaghaft und Sipos bedankte sich mit dem Anschlusstreffer (42.).
Zittersieg trotz vieler Chancen
Mit einem knappen 3:2 ging es in die 2. Hälfte. In der Pause kam die Burgenländerin Jennifer Pöltl statt Tieber ins Spiel. Österreich schien sich in den ersten Minuten wieder etwas gefangen zu haben und die Ungarinnen produzierten beinahe das nächste Eigentor, doch der Ball ging vom Oberschenkel von Gál knapp neben das Tor (50.).
Und wieder schlug der Fehlerteufel zu. Nachdem die Österreicherinnen den Ball wiedererobert hatten, spielte Puntigam den Ball in Richtung Kristler retour, doch Zsofia Rácz ging dazwischen, umkurvte die Keeperin und erzielte den Ausgleich (51.).
Damit ging die Partie quasi wieder von "Null" los. Puntigam hatte dann die Führung auf den Beinen, setzte den Ball aber am Pfosten vorbei (54.). Österreich spielte weiter nach vorne und die Gäste hatten bei einem Burger-Ball Riesenglück, denn dieser ging vom Bein von Szabó an den Pfosten und im Nachschuss jagte die Rekordschützin das Runde am Eckigen vorbei - da hätte sie auch kurz aufspielen können (60.).
Dann war es aber Burger, die aus der Drehung Szöcs, keine Chance ließ (67.). Die Ungarinnen wirkten dann leicht geknickt und Österreich suchte die Entscheidung. Ein Kopfball von Burger fiel zu schwach aus (72.), ein Schiechtl-Kopfball ging kanpp drüber (78.). Ansonsten hielt Talosi, die in der Schlussphase die Kapitänin-Schleife übernahm, ihre Hintermannschaft dicht gestaffelt zusammen.
Nach gut 97 Minuten durfte sich Österreich über den 4:3-Heimsieg freuen, auch wenn dieser nach einer 3:0-Führung noch zu einem Zittersieg wurde. Österreich bleibt damit im Rennen um Platz 2, da Frankreich in Finnland einen 2:0-Sieg feierte.
Spiel gegen Kasachstan in Pasching
Das letzte Gruppenspiel in der Qualifikation findet am Mittwoch, 17. September, in Pasching gegen Kasachstan (18 Uhr) statt. Da heißt es noch einmal ordentlich Daumen drücken für Österreichs Nationalteam.
Österreich - Ungarn 4:3 (3:2)
Österreich: Kristler - Schiechtl, Schnaderbeck, Kichberger, Tieber (46.Pöltl) - Billa, Zadrazil, Puntigam, Prohaska (88.Eder) - Burger (91.Koren), Makas
Ungarn: Szöcs - Tóth, Gál, Tálosi, Szabó - Csiszár, Smuczer (79.Nagy), Vágó (91.Pádár), Rácz (64.Szuh) - Zeller, Sipos
1:0 (12.) Makas, 2:0 (14.) Tóth (Eigentor), 3:0 (20.) Makas, 3:1 (27.) Zeller, 3:2 (42.) Sipos; 3:3 (51.) Rácz, 4:3 (67.) Burger
Berichte vom U19-Qualiturnier in Bulgarien
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