Europäische Impfwoche
Oberösterreich belohnt fürs Impfen mit Eltern-KInd-Zuschuss

LH-Stellvertreterin Christine Haberlander setzt sich für mehr Bewusstseinsbildung bei Impfungen ein. OÖ ist das einzige Bundesland, das Eltern für Impfungen mit dem Eltern-Kind-Zuschuss in der Höhe von 405 Euro belohnt. | Foto: Land OÖ
  • LH-Stellvertreterin Christine Haberlander setzt sich für mehr Bewusstseinsbildung bei Impfungen ein. OÖ ist das einzige Bundesland, das Eltern für Impfungen mit dem Eltern-Kind-Zuschuss in der Höhe von 405 Euro belohnt.
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Die europäische Impfwoche findet vom 24. bis 30. April 2023 statt. Oberösterreich rückt deswegen die Bedeutung von Impfungen in den Vordergrund, im Mittelpunkt stehen die HPV-Impfung gegen Krebs und die Impfung gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR). 

OÖ. Für beide Impfungen gibt es in Oberösterreich umfangreiche kostenlose Angebote.  Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich, betont, dass es beim Impfen immer um den eigenen Schutz geht und dieser gerade bei Masern-Mumps-Röteln und bei HPV extrem wichtig sei.:

"Masern etwa sind eine schwere Infektionskrankheit mit einer sehr hohen Komplikationsrate, in bis zu sechs Prozent der Fälle tritt eine Lungenentzündung auf und diese ist schlussendlich auch für die Mehrzahl an masernbedingten Todesfällen verantwortlich. HPV-Impfstoffe wiederum dienen als Schutz vor den gefährlichsten HPV-Typen und senken das Risiko für eine Krebserkrankung."

Masern: Oft schwere Komplikationen

Leider sind die Masern wieder zurückgekehrt. In den Jahren 2021 und 2022 gab es – aufgrund der Corona-bedingten Hygiene- und Schutzmaßnahmen – in Österreich nur zwei bzw. einen Masernfall, 2020 waren es 25 Fälle, und 2019 151 Fälle im gesamten Jahr. In diesem Jahr hat man bereits 113 bestätigte Fälle, davon fünf in Oberösterreich. Die Gesundheitsreferentin ersucht anlässlich der Europäischen Impfwoche die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte besonderes Augenmerk auf den aktuellen Masern-Impfstatus ihrer Patientinnen und Patienten zu legen.

Tilman Königswieser, Kinderarzt und Direktor des Salzkammergut Klinikums, appelliert an alle Ungeimpften, sich und damit auch andere zu schützen:

„Wenn man bedenkt, dass Masern in ein bis zwei von 1.000 Fällen zu einer Entzündung des Gehirns führen, die zu 25 Prozent tödlich verläuft und in 20 bis 40 Prozent mit bleibenden Schäden des Nervensystems einhergeht, sollte sich die Frage gar nicht stellen, ob man sich impfen lässt oder nicht. Masern sind eine hochinfektiöse Erkrankung, bei Kontakt infiziert man sich ungeschützt mit nahezu 100 Prozent Wahrscheinlichkeit.“

Die Masernimpfung wird als Kombinationsimpfstoff mit Mumps und Röteln verabreicht und erfordert zwei Dosen für einen lebenslangen Schutz. Die Impfung wird ab dem vollendeten 9. Lebensmonat empfohlen und kann jederzeit nachgeholt werden. In Oberösterreich wird die MMR-Impfung für Säuglinge und Kleinkinder im Rahmen des kostenlosen Kinderimpfprogramms angeboten. Für Schulkinder und Erwachsene ist die Nachholimpfung an öffentlichen Impfstellen kostenlos oder bei Haus- und Kinderärzten mit Impfgutscheinen erhältlich. Mittels Apothekenabschnitt ist der Impfstoff kostenlos in der Apotheke beziehbar, mittels Arztabschnitt erfolgt die Verrechnung des ärztlichen Impfhonorars mit dem Land Oberösterreich.

405 Euro erhöhter Zuschuss

Um die Bewusstseinsbildung zu fördern und die Durchimpfungsraten zu erhöhen, wurden in Oberösterreich bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. 

„Wir setzen als einziges Bundesland mit dem Eltern-Kind-Zuschuss auf ein Belohnungssystem für Eltern, die ihren Kindern die optimale Vorsorge u.a. durch die allgemein empfohlenen Impfungen für Säuglinge und Kleinkinder bieten und damit auch ihren Beitrag zum Schutz der Allgemeinheit leisten“, betont Gesundheits-Landesrätin Haberlander.

Der Eltern-Kind-Zuschuss des Landes (EKZ, ehemals Mutter-Kind-Zuschuss) wurde erhöht, beträgt seit 1. Jänner 2023 insgesamt 405 Euro und wird in drei Teilbeträgen zu je 135 Euro ausbezahlt.

HPV: Eine Impfung gegen Krebs

80-90% der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV, darunter Niedrigrisikotypen, die zu unangenehmen Hautveränderungen führen, und Hochrisikotypen, die Krebs verursachen können. In Österreich gibt es jährlich 400 Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs und etwa 70% der Tumore im Mund-Rachen-Bereich sind ebenfalls HPV-bedingt. Die HPV-Impfung bietet einen fast 100-prozentigen Schutz gegen diese Erkrankungen und auch vor Krebsvorstufen und Feigwarzen. 

„Neben einigen Krebsarten schützt die Impfung auch vor weiteren HPV-bedingten Erkrankungen wie etwa Feigwarzen, die oft eine langwierige Behandlung nach sich ziehen, sowie vor Krebsvorstufen“, erklärt Primar Univ.-Prof. Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung Gynäkologie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern und am Konventhospital der Barmherzigen Brüder.

Gemäß österreichischem Impfplan wird die Impfung für alle Mädchen und Buben ab dem vollendeten 9. Lebensjahr empfohlen. In Oberösterreich wird im Rahmen von Schulimpfungen die HPV-Impfung kostenlos für alle Schülerinnen und Schüler der 5. Schulstufe angeboten. Kostenlose Nachholimpfungen werden an den öffentlichen Impfstellen (den Sanitätsdiensten der Bezirkshauptmannschaften und den Gesundheitsämtern der Magistrate) bis zum vollendeten 21. Lebensjahr angeboten. Der Impfstoff ist vor Ort vorhanden. Bei teilnehmenden niedergelassenen Fachärztinnen und ‑ärzten für Gynäkologie und Geburtshilfe (insgesamt 123 Ordinationen in ganz OÖ) werden ebenfalls kostenlose Nachholimpfungen HPV angeboten. Den Ordinationen wurden Impfgutscheine zur Verfügung gestellt. Mittels Apothekenabschnitt ist der Impfstoff kostenlos in der Apotheke beziehbar, mittels Arztabschnitt erfolgt die Verrechnung des ärztlichen Impfhonorars mit dem Land Oberösterreich.

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