Haberlander fordert Impfung
Erster bestätigter Masernfall in Oberösterreich
Wie bereits in einigen anderen Bundesländern ist es nun auch in Oberösterreich zu einem ersten bestätigten Masernfall im Jahr 2023 gekommen. Die Gefahr der Krankheit zeigt sich tragischerweise, da das betroffene Kind am Kepler Universitätsklinikum behandelt werden muss. Expertinnen und Experten raten zur Masernimpfung, da die Folgen dieser äußerst ansteckenden Erkrankung schwer sein können.
OÖ. Masern sind eine schwerwiegende Infektionskrankheit mit hohen Komplikationsraten. Eine Maserninfektion schwächt das Immunsystem für mehrere Jahre und erhöht das Risiko, an anderen Infektionskrankheiten zu erkranken oder sogar zu sterben. Bei 20 Prozent der Masernfälle kommt es zu Komplikationen wie Bronchitis, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und auch zu einer Gehirnentzündung, die in etwa bei ein bis zwei von 1.000 Masernfällen auftritt und zu Dauerschäden führen kann. Noch gefürchteter ist eine typische Späterscheinung Monate bis Jahre nach einer abgelaufenen Maserninfektion, eine Entzündung des Gehirns (SSPE), die tödlich verläuft.
Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander betont:
„Impfungen gehören zu den wirksamsten Schutzmaßnahmen, die die Medizin zu bieten hat. Dazu gehört vor allem auch die Impfung gegen Masern. Ich bin froh, dass wir mit der guten Gesundheitsversorgung in Oberösterreich diese Impfung in Oberösterreich gratis anbieten können.“
Sie fordert außerdem, dass die Masern-Impfung in den verpflichtenden Teil des Eltern-Kind-Passes aufgenommen werden soll.
„Jahrzehntelange Erfahrung mit der Masernimpfung zeigt, dass sie sicher und effektiv ist. Sie wurde entwickelt um diese hochansteckende Erkrankung mit ihren schweren Verlaufsformen zu verhindern, und ist daher unbedingt zu empfehlen“,
sagt Univ.-Prof. Wolfgang Högler, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Universitätsklinikum.
Der Rückgang der Erkrankung durch erfolgreiche Impfkampagnen führt aber leider zu einer verminderten Wahrnehmung der Risiken durch diese Erkrankung. Dadurch tritt oft eine Schieflage im Bewusstsein um die eigentliche Gefährlichkeit der Erkrankung ein.
Masern: Gefahr einer Epidemie
Um das Risiko einer Maserninfektion zu minimieren, empfiehlt Högler; „Wenn die Anzahl der Ungeimpften in der Bevölkerung steigt, besteht die Gefahr von Epidemien, denn Masern sind um ein vielfaches ansteckender als Influenza- oder Corona-Viren.“ All diese Viren werden durch das Einatmen von infektiösen Tröpfchen sowie durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen übertragen. Personen, die nicht durch Impfung oder durch eine frühere Masernerkrankung immun sind, sollten bei Kontakt mit einer an Masern erkrankten Person bis zu 21 Tage von einer Gemeinschaftseinrichtung ausgeschlossen werden. Besonders hinzuweisen ist auf etwaige Impflücken, die vielfach während der Pandemie aufgetreten sind.
Wo kann man sich die Impfung holen?
Kostenfreie Impfungen gegen Masern in Oberösterreich für Personen bis zum vollendeten 15. Lebensjahr werden durch ein Impfgutscheinheft angeboten, das bei der ersten Mutter-Kind-Pass-Untersuchung ausgehändigt wird. Impfungen werden von Ärztinnen oder Ärzten für Allgemeinmedizin, Kinderärztinnen oder Kinderärzten und an den Eltern-/Mutterberatungsstellen kostenlos durchgeführt. Personen ab dem vollendeten 15. Lebensjahr können die Masernimpfung im niedergelassenen Bereich kostenlos nachholen und erhalten dazu einen MMR-Impfgutschein von ihrem Impfarzt oder ihrer Impfärztin, mit dem sie den Impfstoff in einer Apotheke abholen und die Impfung dann beim Arzt oder der Ärztin durchführen lassen können.
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