Schrattenbach
Saftige Hackschnitzel-Teuerung – Mieter sind empört

- Die Hackschnitzel-Teuerung liegt Mietern in Schrattenbach und auch der Gemeinde selbst im Magen (Symbolfoto).
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In dem Genossenschaftswohnhaus in Schrattenbach wurden die Preise für Wärme aus Hackschnitzel kräftig erhöht. Entsprechend ang'fressen sind die Bewohner. Auch die Gemeinde ist betroffen – und spricht sich gegen die Erhöhung aus.
SCHRATTENBACH. Wenn Heizen zum Luxus wird, läuft etwas falsch. Eben diesen Eindruck gewinnen die Bewohner eines Genossenschaftsbaus in Schrattenbach, die Wärme von der Bioenergie Niederösterreich reg.GenmbH beziehen. Unter den Mietern ist auch Thomas Behm, der stellvertretend für die übrigen Mieter Kontakt mit dem Wärmeanbieter aufnahm. Behm:
"Obwohl bei uns Abnehmern in der Regel deutlich weniger verbraucht wurde, fiel die Nachzahlung diametral deutlich saftig aus. (...) Es ergibt sich in der letzten Jahresabrechnung eine Nachzahlung von 289,53 Euro; bei einer anderen, pflegebedürftigen Mieterin sogar 700 Euro."

- Teuerungen für Hackschnitzel treffen die Bewohner dieses Mehrparteienhauses in Schrattenbach.
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Der Wärmelieferant nennt in einem Schreiben an Mieter die notwendige Anpassung des NÖ-Biowärme-Index. Im Schreiben an Behm heißt es etwa:
"Wir bedauern, dass Sie mit der Preisgestaltung der Bioenergie Niederösterreich reg.GenmbH unzufrieden sind. Auch wir müssen unsere Preise entsprechend der Einkaufssituation für Energie und Dienstleistungen an die Marktsituation anpassen. Kostensteigerungen für Hackgut, Strom, Arbeitskosten und Dienstleistungen mussten bis zu dieser Anpassung durch die Bioenergie NÖ getragen werden."
Vertragsknebel bis 2030
Die Mieter fühlen sich in der Kostenfalle gefangen. Den Wärmeanbieter darf nämlich nur die Genossenschaft wechseln, aber nicht jeder Mieter für sich. Außerdem besteht ein Vertrag zwischen der Genossenschaft und dem Wärmeanbieter auf 15 Jahre Laufzeit. Ein Aus- oder Umstieg ist erst 2030 möglich.
Unzufrieden mit der Heizpolitik der Bioenergie Niederösterreich reg.GenmbH ist auch die Gemeinde Schrattenbach. Bürgermeister Franz Pölzelbauer zu meinBezirk:
"Bezüglich der Heizkosten im Wohnhaus von der Frieden sind wir ebenfalls Mieter. Unser Kindergarten ist in diesem Gebäude eingemietet und mit den bekannten Mehrkosten konfrontiert. Wir haben uns den restlichen Mietern angeschlossen und ebenfalls an die Hauseigentümer ein Schreiben mit der Bitte in diesem Fall in Kulanz, nicht die volle Heizkostenerhöhung in Rechnung zu stellen."

- Im selben Gebäude, bzw. an der selben Wärmeversorgung ist auch Schrattenbachs Kindergarten angeschlossen.
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Der Bürgermeister räumte zwar ein, dass bei der Erhöhung alles scheinbar rechtens sei: "jedoch nicht nachvollziehbar, da die Hackschnitzelpreise der Erzeuger nicht angehoben wurden. Somit kommt hier offenbar eine rechtlich abgesicherte Indexerhöhung zu tragen, welche aber wie schon erwähnt nicht an die Erzeuger weitergeleitet wird", so Franz Pölzelbauer.
Christian Burger von der Bioenergie NÖ reg. Gen.m.b.H zeigte sich auf meinBezirk-Anfrage bereit, Behm und Co die notwendigen Preiserhöhungen darzulegen. Demnach sei es "aus wirtschaftlicher Sicht unumgänglich, den Preisanstieg aus den Jahren 2022 und 2023 an die Kunden weiterzugeben, um die Wärmeversorgung in Rosental 63 aufrechterhalten zu können."
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