Wie lange dauert es noch?
Ewiges Warten auf den Hochwasserschutz für das Pittental
Seit 2013 laufen Vorbereitungen für einen Hochwasserschutz im Pittental. Und es ist kein Ende in Sicht.
PITTEN/SEEBENSTEIN. Über 1.200 Liegenschaften sollen vor Hochwasserereignissen geschützt werden – mehr als 400 in Seebenstein und über 800 in Pitten. Doch das Projekt kommt nicht recht in die Gänge. Denn seit 2013 laufen dafür Vorgespräche.
Anfangs war ein 950.000 Kubikmeter großes Rückhaltebecken nur in Pitten geplant. Von dieser Idee hat man sich verabschiedet.
Neue Idee: das große Becken splitten
Der Wasserverbandsobmann und Grimmensteiner Bürgermeister Engelbert Pichler: "Nun ist die Überlegung, ein 400.000 Kubikmeter-Becken in Seebenstein und ein 400.000 oder 450.000 Kubikmeter-Becken in Pitten zu errichten." Die Kosten dafür würden anteilig auf Pitten, Seebenstein und Bad Erlach aufgeteilt. Das Projekt wurde bereits der Bezirkshauptmannschaft präsentiert. "Aber es stößt auf wenig Gegenliebe bei den Grundbesitzern", so Pichler.
40 Grundbesitzer müssen mitspielen
Die Crux an der Sache: für das Rückhaltebecken müssen über 40 Grundbesitzer in Seebenstein ins Boot geholt werden. "Die zum Teil Gründe dafür verkaufen müssten", so Pichler. Und das ist bei Ablösen von 10 bis 15 Euro/m2 leichter gesagt als getan.
Der Ball liegt nun bei den Seebensteiner Grundbesitzern. "Im Herbst soll es mit ihnen eine weitere Gesprächsrunde geben", weiß Pichler.
"Alles unter einen Hut zu bringen ist nicht leicht. Ich verstehe die Landwirte, aber auch das Bedürfnis nach Schutz für die Bevölkerung. Gibt es keine Einigung, fällt das Projekt flach. Aber man kann dann nicht sagen, wir hätten es nicht versucht."
Marion Wedl, Bürgermeisterin Seebenstein
Vieles hängt an Hamburger
Noch komplizierter gestaltet sich der Hochwasserschutz-Abschnitt für Pitten. Pichler: "Hier ist die Endplanung noch nicht fertiggestellt, weil auch die Werkserweiterung der Firma Hamburger hineinspielt." Zur Erinnerung: das Unternehmen möchte wachsen. Dafür war unter anderem sogar das Verschwenken der Landesstraße und des Pitten-Flusses ein Thema. Hier sei allerdings das letzte Wort noch nicht gesprochen. Pichler: "Davon hängt aber wiederum ab, wie unser Rückhaltebecken aussehen wird."
Weitere fünf bis zehn Jahre bis zum Hochwasserschutz
Wenn der Wasserverbandsobmann überschlägt, wie viel Zeit die Wasserrechtsverhandlungen und Behördenverfahren noch in Anspruch nehmen werden, hält Pichler einen Baubeginn für den Hochwasserschutz nicht vor fünf bis zehn Jahren für realistisch.
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