Mensch(en) werden - Neueröffnung der Anthropologie-Säle im NHM
Im Rahmen einer Festveranstaltung wurden am Dienstagabend die Anthropologie-Säle im Naturhistorischen Museum nach 16 Jahren wieder eröffnet. Die neu gestalteten Schauräume 14 und 15 bieten in einer Dauerausstellung einen Einblick in die Evolution des Menschen mit den Schwerpunkten aufrechter Gang und Gehirnevolution. Die Entstehung des Menschen soll dabei gleichzeitig als historisch-biologischer Prozess und als kulturelle Entwicklung wahrgenommen werden.
Für die Umsetzung wurde eine modulartige Aufbereitung der Wissensinhalte gewählt, die sowohl einen spielerischen, interaktiven Zugang als auch die Möglichkeit zur Vertiefung in komplexere Themen ermöglicht.
„Gezeigt wird eine repräsentative Auswahl von Fossilien, die in diesem Umfang der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren“, erklärt NHM-Generaldirektor Christian Köberl, auf dessen Initiative die Neugestaltung zurückgeht.
"Die zwei wichtigsten Veränderungen, welche für die Entwicklung des modernen Menschen ausschlaggebend waren, sind der aufrechte Gang und die Entwicklung des Gehirns.", weiß Maria Teschler-Nicola, Direktorin der Anthropologischen Abteilung am NHM.
Sechs Hands-On Stationen und viele weitere Highlights
Ein besonderes Vermittlungserlebnis bieten die Hands-On Stationen, bei denen die Besucher die Schritte der Menschwerdung selbst ertasten können. Dieses Angebot richtet sich im Besonderen auch an sehschwache oder blinde Besucher.
Bei einem CSI-Tisch ist es möglich TV-realitätsgetreu mittels Mikroskop, Lupe und Isotopenuntersuchung ein virtuelles Skelett auf Alter, Geschlecht und Todesursache zu bestimmen. Wem dies nicht genug ist, der kann sich als Urmensch fotografieren lassen und die Bilder gleich verschicken.
Interessant ist auch eine Augmented Reality-Station, bei der der Schritt vom vierbeinigen zum aufrechten Gang anschaulich nachvollzogen werden kann.
Prominent besuchte Festveranstaltung
Bei der Festveranstaltung konnten als Ehrengäste neben vielen anderen auch Bundespräsident Heinz Fischer und Gattin Margit Fischer begrüßt werden.
Der Bundespräsident sowie Sektionschef Michael P. Franz aus dem Unterrichtsministerium begrüßten die Eröffnung der Schausäle und betonten zugleich die Bedeutung der anthropologischen Forschung für den heute lebenden Menschen.
"Es gibt wahrscheinlich nicht viele Dinge, die so interessant sind wie die Geschichte der Entwicklung des Menschen.“, so der Bundespräsident.
Als besonderes Highlight sind bis 13. Februar drei 120.000 Jahre alte, originale Neandertaler-Funde aus der Höhle von Krapina in Kroatien sowie vier fossile menschliche Schädel aus Tel Aviv zu sehen.
Öffnungszeiten des Museums
Donnerstag bis Montag 9:00 - 18:30 Uhr
Mittwoch 9:00 - 21:00 Uhr
Dienstag geschlossen
Adresse
Naturhistorisches Museum Wien
Burgring 7
1010 Wien
Mehr Bilder unter www.virtualnights.com
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