Polizeibilanz im Murtal
Unachtsamkeit ist Unfallverursacher Nummer eins
Mehrere Planquadrate im Murtal zeigten: Unachtsamkeit und nicht Alkohol ist der Unfallverursacher Nummer eins. Die Polizei zog positive Bilanz.
MURTAL. Elf Schwerpunktaktionen der Verkehrspolizei, auch Planquadrat genannt, und weitere Polizeieinsätze im ersten Halbjahr im Murtal zeigen deutlich, wie es um die Verkehrssicherheit im Murtal bestellt ist. Marcus Gassner ist Verkehrsreferent des Bezirkspolizeikommandos Murtal und hat mit MeinBezirk Bilanz gezogen. Was der Kontrollinspektor berichtet und mit Zahlen belegt, ist erstaunlich. Es mag an den polizeilichen Schwerpunktaktionen, aber auch an der Aufklärung und Präsenz der Polizei liegen, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle im Vergleichszeitraum Jänner bis Juli des Vorjahres von 148 Unfällen auf 123 Unfälle zurückgegangen ist, von zwei Toten auf einen Toten, von 49 Schwerverletzten auf 33 Schwerverletzte und von 145 leicht verletzten Personen auf 118. Natürlich ist jeder Unfall zu viel, aber man kann eine positive Bilanz ziehen. Grund dafür ist aber auch der Einsatz der Nightline und die Einsicht der Murtalerinnen und Murtaler.
Verschiedene Unfallursachen
Unachtsamkeit und Ablenkung stehen an erster Stelle, dann folgen Vorrangmissachtung, zu hohe Geschwindigkeit, Missachtung der Ge- und Verbote, Alkohol, Drogen und ein zu geringes Abstandhalten. Erfreulich sind Alkofahrerinnen und -fahrer niemals, aber Gassner merkt positiv an: „Alkofahrer sind kaum Jugendliche, sondern Fahrer im gesetzteren Alter.“ Warum ausgerechnet an Donnerstagen und Freitagen am Nachmittag die meisten Unfälle passieren, kann nur vermutet werden.
Mehrere Schwerpunktaktionen
Zu den kontinuierlichen polizeilichen Schwerpunkten rücken jeweils sechs Autos mit je zwei Polizeibeamten aus, unterstützt werden sie auch von Sonderstreifen, wenn diese nicht gerade woanders zu Einsätzen gerufen werden. „Bei den Schwerpunktaktionen können wir jeden Verkehrsteilnehmer, auch wenn dieser nicht zu schnell gefahren ist oder Mängel am Fahrzeug hat, aufhalten und kontrollieren“, so Gassner.
„Wir behandeln alle Angehaltenen mit Respekt, kontrollieren die Autopapiere und die Fahrzeuge.“
Marcus Gassner, Verkehrsreferent
Bei jeder Anhaltung wird vom Fahrer das Alkoholvortestgerät zum Einsatz gebracht. Daraus kann man auch die Anhaltungen und Kontrollen im ersten Halbjahr ablesen. Es waren 581 Einsätze, bei denen zehn Anzeigen wegen 0,8 bis 1,19 Promille, acht wegen einer Alkoholisierung von 1,2 bis 1,59 Promille, 29 Anzeigen wegen Übertretungen erstattet und 100 Organmandate ausgestellt wurden. In zwei Autos wurde Marihuana gefunden.
Strafe bei Alkohol
- 0,8 bis 1,19 Promille: Strafe von 800 Euro bis 3.700 Euro, Entzug des Führerscheines für einen Monat bei der ersten Alkofahrt, im Wiederholungsfall drei Monate.
- 1,2 bis 1,59 Promille: Strafe von 1.200 Euro bis 4.400 Euro, vier Monate Führerscheinentzug und Nachschulung.
- Ab 1,6 Promille: Strafe von 1.600 Euro bis 5.900 Euro, mindestens für sechs Monate Führerscheinentzug, amtsärztliche und verkehrspsychologische Untersuchung.
Wann und wo die Fahrzeuge angehalten wurden, will Gassner verständlicherweise nicht sagen, nur so viel: „Bei diversen Veranstaltungen in der Nähe des Geschehens und überhaupt in den Abend-, Nacht- und auch Morgenstunden.“ Es gibt übrigens auch tagsüber Schwerpunktaktionen, mit den Schwerpunkten beispielsweise telefonieren beim Autofahren oder Gurtenkontrollen.
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