Asylwerber: Erste Quartiere werden aufgelöst

Das Haus Murtal hat als Asylunterkunft bald ausgedient. Foto: Verderber
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MURTAL/MURAU. Knapp zwei Jahre hat das Schloss Liechtenstein in Judenburg als Unterkunft für Asylwerber gedient und war in dieser Funktion das größte Quartier der Region. Bald ist Schluss damit. Der Diakonie Flüchtlingsdienst gab inzwischen bekannt, dass die Unterkunft mit Ende März 2018 ausgedient hat und an den Besitzer, die Diakonie De La Tour, zurückgeht. Bis zu 80 Asylwerber waren im „Haus Murtal“ untergebracht - mittlerweile sind es nur knapp über 30.

Befürchtungen

Beim Einzug der ersten Flüchtlinge vor zwei Jahren gab es viele Befürchtungen in Judenburg. „Nichts davon ist eingetroffen. Es gab keine größeren Einsätze, nichts Gravierendes“, bilanziert Bürgermeister Hannes Dolleschall. „Die Asylwerber waren dort sehr gut betreut, auch dank der vielen freiwilligen Helfer.“

Rückgang

Die Schließung des Hauses ist eine Folge des starken Rückganges der Asylwerberzahlen. „Derzeit geht die Anzahl der Flüchtlinge in der ganzen Steiermark deutlich zurück. Dennoch sind die Herausforderungen nicht geringer geworden“, sagt die zuständige Landesrätin Doris Kampus und verweist auf Deutsch-Kurse und Job-Chancen.

Integration

Die verbliebenen Asylwerber im Haus Murtal sollen auf Quartiere in der Region verteilt werden, da sie teilweise bereits Anschluss gefunden haben und Kinder hier zur Schule gehen. Auf eine gute Aufteilung hat man etwa in Fohnsdorf von Anfang an gesetzt. Auch dort sind von über 100 Asylwerbern zu Spitzenzeiten nur noch 60 übrig. „Viele gehen in Ballungszentren, wenn sie einen gültigen Asylbescheid haben“, sagt Bürgermeister Gernot Lobnig. Eine Integrationsplattform ist in Fohnsdorf für die Betreuung der Flüchtlinge gegründet worden, diese habe ganze Arbeit geleistet.

Aufteilung

Auch im Bezirk Murau sind die Asylwerber-Zahlen in nahezu allen Gemeinden gesunken, lediglich in der Bezirkshauptstadt selbst ist sie konstant geblieben. „Es sind einige aus anderen Gemeinden zu uns gekommen“, erklärt Bürgermeister Thomas Kalcher. Insgesamt hat es in den Bezirken Murau und Murtal in der Jahresmitte 2016 bereits über 1.200 Asylwerber gegeben, mittlerweile sind es nur noch knapp über 550. Viele Quartiere wurden deshalb bereits aufgelöst.

Die exakten Zahlen finden Sie in der aktuellen Murtaler Zeitung

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