Modellsitzen fürs Roseggerdenkmal
Alfred Heubrandtner war vor rund 80 Jahren der „Waldbauernbub“.
In den 1930er-Jahren bildete der Roseggerbund Waldheimat einen Denkmalausschuss unter Sepp Wildner. Paul Kassecker erhielt den Auftrag, eine Figur des jungen Peter Rosegger zu entwerfen.
Das Denkmal „Als ich noch der Waldbauernbub war“ gilt als Hauptwerk des Bildhauers, Malers und Grafikers Paul Kassecker (1902–1993), der sich in Aflenz-Kurort niedergelassen hatte.
Modellsitzen
Wenn Paul Kassecker auf die Aflenzer Bürgeralm wanderte, kam er beim Gasthaus Pierergut vorbei, das von Alfred Heubrandtners Eltern bewirtschaftet wurde. Einmal fragte der Künstler, ob er den etwa 13-jährigen Alfred abzeichnen dürfte. Genauso wie später der bronzene „Peter“ musste Alfred Heubrandner (*1921) auf einer Bank beim Wirtshaus sitzen. Ein paar Tage später wurde er erneut skizziert.
Die Plastik wurde von der Vereinigten Metallwerke AG Wien erzeugt und auf einem künstlichen Hügel in einem neuen Park in Krieglach aufgestellt. Das "Obersteirerblatt" berichtete von der Einweihung am 10. und 11. Juli 1937: Über 2000 Menschen waren gekommen. Chöre, Kapellen und Orchester sowie Fackeln und Höhenfeuer umrahmten die Feierlichkeiten. Landeshauptmann Karl Maria Stepan hatte den Ehrenschutz übernommen. Landesstatthalter Barthold Stürgkh hielt eine Rede und begrüßte die Nachkommen des Dichters, im Besonderen Sohn Sepp Rosegger.
Alfred Heubrandtner war bei der Einweihung nicht dabei. Später verschlug es ihn nach Micheldorf in Oberösterreich, wo er noch heute lebt. In den frühen 1980er-Jahren besuchte er mit seiner Frau erstmals das Denkmal. Auch 2012 kam er in Krieglach vorbei. Ebenfalls im Vorjahr hielt er die Rosegger-Lesung „Waldbauernbub(en)“ in der Stadtbücherei Kirchdorf an der Krems ab.
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