Eigenes Brot schmeckt doppelt gut

Gerti Mathias vor ihrem Brotbackofen mit den Simperln, jenen Körbchen in denen der Brotteig rastet und dabei aufgeht, bevor er in den heißen Ofen "eingeschossen" wird.
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  • Gerti Mathias vor ihrem Brotbackofen mit den Simperln, jenen Körbchen in denen der Brotteig rastet und dabei aufgeht, bevor er in den heißen Ofen "eingeschossen" wird.
  • hochgeladen von Gabriele Dienstl

"Wenn die Mischung aus Mehl, Wasser und Gewürzen als Brotwecken aufgeht, ist das für mich immer wieder wie ein Wunder," schwärmt Gerti Mathias aus Oberkreuzstetten. Die erfahrene Hobbybäckerin stellt schon seit über 15 Jahren Brot und Gebäck her, und verarbeitet alle zwei Wochen rund acht Kilogramm Mehl zu duftenden, knusprigen Brotlaiben. "Auf einige der Brote wartet schon meine Großfamilie, und einige friere ich ein damit wir 14 Tage damit auskommen," erklärt Mathias. Früher hat sie geringere Mengen gebacken und selbst den Teig gerührt, seit sie einen professionelle Rührmaschine und einen großen Brotbackofen hat, ist die Arbeit jedoch effizienter geworden. "Aber beim Brot backen darf man es nicht eilig haben und muss sich schon einen halben Tag Zeit nehmen," schmunzelt die Hobbybäckerin, "dafür ist der Geschmack einfach unvergleichlich."
Auch Alois Ullmann bäckt sein Brot selbst, und zwar in einem selbst gebauten Lehmbackofen neben seinem Weinkeller. In diesem urigen Ambiente ist die Jahrtausend alte Kultur des Brotbackens noch richtig spürbar. "Ich will in meinem Brot nur natürliche Zutaten haben, das Mehl male ich mir selbst und auch die Gewürzmischung stelle ich eigens dafür her," erklärt Ullmann.

Wer selbst sein eigenes Brot bäckt und den duftenden Laib aus dem Ofen holt, ist immer wieder stolz und beeindruckt, dieses vermeintliche allerwelts Grundnahrungsmittel mit den eigenen Händen hergestellt zu haben. Schon allein die Zusammensetzung der verwendeten Getreidearten ist schier unerschöpflich, die gängigsten davon sind Weizen-, Dinkel- und Roggenmehle und verschiedenste Kombinationen daraus. Die Zugabe von Gewürzen, Körnern oder Samen unterliegt ebenso der Fantasie wie die Frage nach Verwendung von Backformen oder händisch geformten Laiben oder Wecken.
Wahre Glaubenskriege entfachen sich um die zwei Arten der Triebmittel: Germ oder Sauerteig. Germ ist für viele die praktikablere Art für für das Aufgehen lassen des Teiges, der zeitintensivere und heiklere Sauerteig liefert jedoch den typischen, angenehm säuerlichen Geschmack eines deftigen Landbrotes.
Zeitlich gesehen ist Brotbacken im privaten Haushalt eine Tätigkeit, die je nach Routine einige Stunden in Anspruch nimmt. Bei der Verwendung von frischem Sauerteig muss dieser über einige Tage angesetzt werden, das Mischen und Kneten der Teigmasse dauert zwar nicht lange, aber danach ist eine stundenlange Rastzeit für den Teigling einzuplanen. Das heißt, obwohl die manuelle Arbeit nicht wirklich lange dauert, muss der gesamte Vorgang des Aufgehens und Backens natürlich immer im Auge behalten werden.

Eva Weigl, Bezirksbäuerin Mistelbach, hat über den Verein Die Bäuerinnen schon Brotbackkurse organisiert. "Einige Frauen backen ihr Brot seither nur mehr selbst", berichet Weigl stolz.

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