"Bioenergie fördern"
Melker und Scheibbser Bauern sagen "Nein zum Atomstrom"
EU-Kommission stufte Atomkraft und Gas als klimafreundlich ein. Bauern empört.
BEZIRK. Damit die EU bis 2050 klimaneutral wird, braucht es laut Brüssel private Investitionen für die Nutzung von Gas- und Kernenergie, die als nachhaltige Energieformen anerkannt werden sollen, was „Greenwashing“ von Kernkraft und Erdgas gleichkommt. Österreich kündigte eine Nichtigkeitsklage beim Europäischen Gerichtshof an. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hält die Entscheidung der EU-Kommission inhaltlich als auch rechtlich für völlig falsch.
Gefahr für Mensch und Umwelt
Die Bezirkskammerräte des Unabhängigen Bauernverbandes der Bezirke Melk und Scheibbs sehen darin eine große Gefahr für Mensch und Umwelt: „Atomkraftwerke haben über Nacht einen grünen Stempel bekommen, zugleich aber soll dem Waldbesitzer ein Verwaltungspaket und ein Einkommensverlust aufs Auge gedrückt wird, was einen nachhaltigen Schaden für die aktive Waldbewirtschaftung und einen inakzeptablen Eingriff ins Eigentumsrecht darstellt“, kritisieren sie im Einklang mit der Landwirtschaftskammer die EU. Die Taxonomie-Verordnung definiert die Kriterien, ob eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist. Waldbesitzer müssten künftig nachwiesen, dass die Waldpflege einen Nutzen für das Klima bringe. „Bäume müssen als klimafit gelten, nur dann werden Investitionen als nachhaltig bewertet. Bürokratie ohne jeglichen Mehrwert“, sind die UBV-Bezirkskammerräte enttäuscht. Zudem werde in Brüssel derzeit sogar diskutiert, ein Fünftel der jeweiligen Waldfläche verpflichtend außer Nutzung zu stellen, was mit einem herben Einkommensverlust für die Bauern verbunden wäre.
„Bioenergie muss gefördert werden“
Bäuerliche Gemeinschaften können regional nachhaltige Energie sicherstellen. Während Atomkraft und fossiles Erdöl ein grünes Mascherl bekämen, versuch man, der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen untaugliche bürokratische Hürden in den Weg zu legen .
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