Aktionstag am 20. Mai
Demo von "Mehr für Care" rollt über die MaHü
Das Bündnis "Care für Mehr" macht den 20. Mai zum Aktionstag für Care-Arbeit. Um ihre Forderungen im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, veranstalten sie Demonstrationen in ganz Österreich. In Wien rollen sie mit Rollstühlen und Kinderwägen am Nachmittag die Mariahilfer Straße hinunter.
WIEN/MARIAHILF/NEUBAU. Von der Zeit der Geburt bis hin zum Sterbebett ist der Mensch auf diverse Angebote der Care-Arbeit angewiesen. Doch diese Arbeit, die vorwiegend von Frauen unter schlechten Bedingungen und mit langen Stunden ausgeübt wird, wird in Österreich immer noch unterbezahlt.
Von höheren Löhnen bis zum Gewaltschutz
Deswegen ruft das Bündnis "Mehr für Care" am Freitag, 20. Mai zum österreichweiten Aktionstag aus. Von 16.30 bis 19 Uhr wollen die Veranstalterinnen und Veranstalter mit einer sogenannten "Rolldemo" in Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Salzburg auf ihr Forderungen aufmerksam machen.
"Wenn die Care-Arbeit nicht funktioniert, dann funktioniert die ganze Wirtschaft nicht", erklärt eine der Sprecherinnen aus dem Bündnis. "Wir wollen mit unserem Engagement unter anderem erreichen, dass die Care-Arbeit endlich als ein wichtiger Teil der Wirtschaft angesehen wird."
Daneben fordern sie aber auch
- bessere Arbeitsbedingungen,
- kürzere Arbeitszeiten,
- höhere Löhne für die betroffenen Berufe,
- mehr Gewaltschutzmaßnahmen und -einrichtungen für Frauen und Mädchen
- ganzjährige Bildungs- und Betreuungsplätze für alle Kinder, kleinere Gruppen und echte Inklusion
Unbezahlte Pflege finanzieren
Doch in ihrem Engagement beschränken sie sich nicht nur auf die Bedürfnisse der Menschen, die beruflich im Care-Bereich tätig sind. Auch die Situation von Menschen, die unbezahlt einer Care-Tätigkeit nachgehen - beispielsweise Frauen, die einen kranken Familienangehörigen pflegen - wollen sie mit ihrer Demo aufdecken und verbessern. "Es geht uns auch stark um Geschlechtergerechtigkeit. Care-Arbeit wird überwiegend von Frauen ausgeübt. Deswegen gehört unbezahlte und bezahlte Care Arbeit gerecht verteilt und ordentlich bezahlt", führt die Sprecherin fort.
Damit dies möglich ist, braucht es laut dem Bündnis
- Armutsfeste Grundsicherungen für Alleinerziehende, pflegende Angehörige und alle, die sie brauchen
- Leistbare, qualitativ hochstehende öffentliche Pflegeleistungen zu Hause oder in kleinen Einheiten unter optimalen Arbeitsbedingungen
- Maßnahmen zur Förderung einer gerechte Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit
Demo auf Rollen
Die Demo in Wien beginnt am Freitag um 16.30 bei der Mariahilfer Straße auf der Höhe der Otto-Bauer-Gasse. Der Zug bewegt sich dann über die Mariahilfer Straße in Richtung des Platzes der Menschenrechte.
Ganz im Sinne einer "rollenden Demo" sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu aufgefordert, die unterschiedlichsten rollenden Hilfsmittel, die sie täglich in der Pflege oder im Kindergarten verwenden, mitzunehmen. Das können Rollstühle und Rollatoren sein ebenso wie Dreiräder oder Kinderwägen.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.