Mariahilf
Verein "TransX" verlässt wegen Streit die Türkis-Rosa-Lila-Villa
Der Verein TransX sieht sich gezwungen, die Türkis Rosa Lila Villa zu verlassen, nachdem es zu einem Konflikt über das Hissen einer palästinensischen Flagge gekommen war. Der Verein berichtet zudem von Störungen ihrer Treffen in der Villa, was zu weiteren Spannungen geführt hat.
WIEN/MARIAHILF. Der Verein TransX, eine Organisation zur Unterstützung von Transgender-Personen, sieht sich laut eigenen Angaben gezwungen, die Türkis-Rosa-Lila-Villa, ein bekanntes Community-Zentrum und queeres Wohnprojekt an der Linken Wienzeile 102, in Mariahilf zu verlassen. Auf ihrer Website sowie auf der sozialen Plattform Instagram erklärt TransX, dass es zu einem Konflikt mit dem Wohnverein der Villa gekommen sei.
Der Streit soll laut TransX am 21. Oktober 2023 ihren Anfang genommen haben, als Mitglieder des Wohnvereins eine palästinensische Fahne aus einem Fenster der Villa hängten – MeinBezirk berichtete:
TransX, die die Villa als Veranstaltungsort für Selbsthilfegruppen und Clubabende nutzt, lehnte dies in einer Stellungnahme ab. Sie sahen das Hissen einer Staatsfahne als politische Positionierung, die die LGBTIQ-Community spalten könnte. TransX äußerte, dass der Nahost-Konflikt „nicht unser Krieg“ sei. Weiter erklärt der Verein, dass diese Aussage vom Wohnverein als "privilegierte, imperialistische, zionistische, ja sogar als rassistische Position" kritisiert wurde.
Daraufhin sei TransX der Rauswurf aus der Villa angedroht worden. Die Situation sei laut dem Verein weiter eskaliert, als TransX-Treffen wiederholt gestört worden wären und der Klubraum in einen Tanzbereich ohne Sitzmöglichkeiten umgestaltet wurde. Zusätzlich hätte der neu eingesetzte Vorstand des Wohnvereins Termine der Selbsthilfegruppen von TransX abgesagt und soll angekündigt haben, ab November keine Veranstaltungen von TransX in der Villa zu gestatten.
Stellungnahme der Villa
Auf Anfrage von MeinBezirk erklärt Berry Maletzky, Obperson der Türkis Rosa Lila Villa, dass es gegen die Leitung von TransX Vorwürfe zu Rassismus und Ableismus gegeben habe. Diese Vorwürfe seien als dringlich an die Villa herangetragen worden, woraufhin der Verwaltungsverein TIPP einen Antirassismus-Workshop organisiert habe, "um über vergangenes Verhalten zu reflektieren und aufzuarbeiten."
Der Workshop sei bereits von der "TIPP", der Beratungs- und Verwaltungsverein der Villa, mit einem fixen Datum organisiert worden. Die betroffenen Personen von TransX habe jedoch entschieden, nicht daran teilzunehmen und stattdessen die Villa zu verlassen, erklärt Maletzky. Eine ausführliche Stellungnahme würde noch folgen.
Verein sucht nach neuen Räumen
Der Verein sucht nun dringend nach neuen Räumen, um seine regelmäßigen Clubabende und Selbsthilfegruppen für Transgender-Personen weiterhin abhalten zu können. Kurzfristige Änderungen der Veranstaltungsorte werden auf der TransX-Homepage bekannt gegeben, heißt es.
TransX setzt sich für die "Öffnung der Geschlechtergrenzen" ein und fordert das Recht auf freie Wahl des Geschlechts sowie auf den uneingeschränkten Ausdruck geschlechtlicher Empfindungen. Geschlechtskonformität dürfe nicht als Maßstab für die Achtung von Menschen dienen, betont der Verein.
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