Plakate und Flugblätter
Rechtsextreme Aktion beim LGBTIQA+ Zentrum in Wien
An der Fassade der Türkis Rosa Lila Villa wurden in der Nacht auf Mittwoch ein Plakat angebracht sowie mehrere Flugblätter verteilt. Jetzt hat die Polizei drei Tatverdächtige ausgeforscht und wegen Verhetzung angezeigt.
WIEN/MARIAHILF. In der Nacht auf Mittwoch, 29. März, wurden von mehreren Personen Transparente und Plakate mit rechtsextremen Parolen an der Fassade der Türkis Rosa Lila Villa angebracht. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Community-Zentrum und queeres Wohnprojekt an der Linken Wienzeile 102.
Wie das Zentrum in einer Aussendung mitgeteilt hat, war die Aktion nach ein paar Minuten vorbei. "Die Türkis Rosa Lila Villa steht gemeinsam mit allen, die von rechtsextremen Gruppierungen bedroht werden, insbesondere mit der LGBTIQA+ Community, Queers of Color, Queer Crips, etc., die in das menschenfeindliche und undemokratische Weltbild der Rechtsextremen nicht passen", heißt es.
Auf BezirksZeitung-Anfrage wollte sich das Zentrum zum Inhalt der Plakate nicht äußern, weil man die Fotos vom Inhalt nicht teilen will. "Wir versuchen, die Spuren der symbolischen Handlung zu beseitigen, um weitere Entwicklungen von symbolischen Handlungen zu Gewalttaten zu vermeiden", heißt es.
Drei Personen wegen Verhetzung angezeigt
Die Polizei bestätigte den Vorfall und gab am Donnerstag mehr Details dazu: Gegen 5 Uhr kletterten drei Männer auf ein Baugerüst, welcher vor dem Café steht und befestigten ein Plakat. Außerdem verteilten sie mehrere Hundert Flugblätter, deren Inhalt augenscheinlich darauf abzielt, "eine bestimmte Gruppe in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen", heißt es.
Die Polizei konnte drei Tatverdächtige im Alter zwischen 19 und 21 Jahren ausforschen. Wegen des Verdachts der Verhetzung wurden sie auf freiem Fuß angezeigt.
Vor 40 Jahren besetzt
Bei der Türkis Rosa Lila Villa handelt es sich um ein soziales Zentrum, das vom Verein "Türkis Rosa Lila Tipp" koordiniert wird. Vor mehr als 40 Jahren wurde das Haus von lesbischen und schwulen Aktivistinnen und Aktivisten besetzt und ist als Ort der Selbstermächtigung gewählt worden. Im Gebäude befinden sich Büros verschieneder Vereine, die LGBTIQA+-Menschen helfen, etwa "QueerBase" und "Wohnverein Türkis Rosa Lila Villa". Hier ist auch das queere Community-Cafe "Villa Vida" zu finden.
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