"Rajaa's Food"
Linzer Catering-Betrieb setzt auf Lieferung
Das Linzer Catering-Unternehmen "Rajaa's Food" setzt in Krisenzeiten auf die Essensauslieferung.
LINZ. "Ganz schön steil hier", denke ich mir, als ich die Ziegeleistraße hoch strample. Die Mittagssonne brennt heiß. Das geborgte Mountainbike ist mir eigentlich zu klein. Ich gehe aus dem Sattel, um meine Knie zu entlasten – keine gute Idee. Beinahe rutscht mir eine der Papiertaschen mit den Salatbechern vom Lenker. Ich bleibe stehen und lasse erst mal den Obus hinter mir passieren. Mein Anhänger vereinfacht das Vorhaben, auf den Froschberg zu gelangen, auch nicht gerade. Dort werde ich schon sehnlichst erwartet: So fühlt es sich also an, Essen in der Stadt auszuliefern – ein Glück, dass es nicht regnet.
Fatoush, Fatteh & Hummus
In der Küche bricht Hektik aus. Die warmen Hauptspeisen müssen rasch in die Thermobehälter. "Die Dreiertour ist fertig. Jürgen, du kannst schon los", schallt es aus der Küche in den Aufenthaltsraum, wo sich die Lieferanten brav "social distancen". Wir befinden uns in einem Keller in der Eisenhandstraße. Hier kochen Samer Alkurdi und sein Team jeden Freitag und Sonntag groß auf. Eigentlich betreibt Alkurdi mit "Rajaa's Food" ein Catering-Unternehmen – in Krisenzeiten gibt es jedoch keine Firmen-Events mehr. Seit drei Wochen liefert "Rajaa's" jetzt Mittagsmenüs aus. Bestellungen nimmt die Küche bis 23 Uhr am Vorabend online an. Kunden bezahlen bargeldlos – damit soll unnötiger Kontakt vermieden werden. Das reichhaltige Mittagsmenü reicht für zwei bis drei Personen. Alkurdi kocht orientalische Spezialitäten und setzt auf viele regionale Zutaten. Heute stehen mit Paprika und Walnüssen gefüllte Teigtaschen, Fatoush, Fatteh, Bärlauch-Hummus, Falafel und ein Haselnuss-Topfen-Kuchen am Speiseplan.
Liefern mit Sicherheitsabstand
Die Lieferung auf den Froschberg übernehme ich. Zwei weitere Radboten fahren in den Osten und Westen der Stadt. Weil die Urfahr-Tour auch den Pöstlingberg beinhaltet, fährt ein Kollege mit dem Auto aus. Als ich an meiner ersten Adresse ankomme, lege ich den Mund-Nasen-Schutz an. Ich läute an und frage, ob ich das Paket auch vor der Tür abstellen darf. Nach der Verabschiedung zücke ich mein Handy. Die nächste Kundin wohnt noch ein Stück weiter den Berg hoch – na dann, Mahlzeit!
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