Neue Ausstellung im Lentos Leseraum
"Cache" gibt Einblick in feministische Ästhetiken und Archivprozesse
Das Lentos Kunstmuseum Linz bietet ab dem 8. November mit der Ausstellung "Cache" eine Plattform für zeitgenössische feministische Kunst und Archivprozesse. Die Schau, die bis zum 5. Januar 2025 im Lentos Leseraum zu sehen sein wird, präsentiert die Arbeiten von vier Künstlerinnen, die im Rahmen ihrer Arbeitsstipendien des Valie Export Centers Linz entstanden sind.
LINZ. Die vier Künstlerinnen Tabea Borchardt, Anne Glassner, Claudia Larcher und Katrin Mayer haben sich in ihren Projekten mit Themen wie Archivierung, Aktivierung von Wissen und der Verbindung von Kunst und Zeit auseinandergesetzt. Die Ausstellung im Leseraum des Lentos Kunstmuseums zeigt die vielfältigen künstlerischen Ansätze und die Auseinandersetzung mit dem feministischen Kunstverständnis. "In der Informationstechnik bezeichnet Cache einen Zwischenspeicher für Daten, der einen wiederholten Zugriff erleichtert. Um den Zugang zu gespeichertem Wissen geht es auch, wenn sich die vier Künstlerinnen mit ihren Arbeits- und Rechercheprozessen ins Verhältnis zu Valie Exports Archiv setzen," erklären Ulrike Hanstein und Dagmar Schink vom Valie Export Center Linz den Titel der Ausstellung.
Valie Exports Themen bis heute relevant
"Diese Ausstellung zeigt, wie eng die Themen von Valie Export mit aktuellen künstlerischen Diskursen verbunden sind und wie relevant ihr Werk für eine neue, kritische Auseinandersetzungen ist", ergänzt Lentos-Direktorin Hemma Schmutz. Das Center wird seit 2017 in einer Kooperation der Stadt Linz mit dem Lentos Kunstmuseum Linz und der Kunstuniversität Linz betrieben. Es widmet sich der Erschließung, Erforschung und Vermittlung des Vorlasses von Valie Export und vergibt seit 2023 Arbeitsstipendien an Kunstschaffende und Forschende.
Vier künstlerische Auseinandersetzungen
Die Werke der Künstlerinnen reichen von fotografischen Arbeiten über Performancekunst bis hin zu Installationen, die sich mit der Rolle von Archiven und der Korrekturgeschlechtsspezifischer Verzerrungen in historischen Datensätzen befassen. Claudia Larchers Projekt "AI and the Art of Historical Reinterpretation" beispielsweise hinterfragt die ethischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz und deren Potenzial, Datenarchive neu zu interpretieren. Katrin Mayers Hörtext "Rose Intelligence" basiert auf Texten aus Valie Exports Bibliothek und reflektiert auf analoge Weise gesellschaftliche und technologische Themen. Tabea Borchardt und Anne Glassner wiederum beleuchten in ihren Arbeiten die Bedeutung von Worten im Archivwesen und die Bedingungen von (Un-)Aktivität und (Un-)Produktivität in der Kunst.
Die Ausstellung "Cache" ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und donnerstags bis 20 Uhr geöffnet. Mehr Informationen auch auf lentos.at
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