Bergrettung Liezen
Grenzgänge sind am Berg vorprogrammiert

In einem sehr realistischen Szenario üben die Kameraden die Bergung einer Verunfallten im alpinen Gelände.  | Foto: Bergrettung Liezen
  • In einem sehr realistischen Szenario üben die Kameraden die Bergung einer Verunfallten im alpinen Gelände.
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  • hochgeladen von Petra Schuster

1913 gründete Franko Vasold die Bergrettung der Ortsstelle Liezen. Der damalige Alpenvereinsobmann war für sein Engagement im Bezug auf die Entwicklung alpiner Bedarfsorganisationen bekannt. Die ehrenamtliche Organisation wurde damals unter dem Namen "Rettungsstelle Liezen" geführt.

Unverzichtbare Hilfe am Berg

Die Bergrettung ist heute nicht mehr wegzudenken. In der Ortsstelle der Bezirkshauptstadt sind derzeit 36 Bergretter aktiv. "365 Tage im Jahr sind wir rund um die Uhr bei jedem Wetter freiwillig und unentgeltlich bereit, bei einem Unfall im unwegsamen und alpinen Gelände erste Hilfe zu leisten", beschreibt Ortsstellenleiter Martin Vasold Umfang und Aufwand der Funktion. "Seit heuer haben wir auch eine zweite Frau dabei. Darauf sind wir besonders stolz".

Monatliche Übungen

Übungen stehen mindestens zweimal pro Monat am Programm. Was genau Bestandteil dieser Übungen ist, weiß Einsatzleiter Bert Gruber: "Geübt wird in Fachbereichen. Dazu gehören Seiltechnik, Notfallmedizin, GPS und Orientierung und noch vieles mehr. Wir treffen uns auch einfach zwischendurch zu gemeinsamen Aktivitäten, um fit zu bleiben". Bei den Einsatz-Übungen stellen die einzelnen Einsatzkräfte ihr professionelles Zusammenspiel unter Beweis. Unfallhergänge werden in einem realistischen Setting nachgestellt. Zum Beispiel ein Rodelunfall mit zwei verunfallten Personen. Die Rettungskette wurde ab dem Eingang des Alarmsignals über eine Spezielle App via der Landeswarnzentrale aktiviert. "Wir sind zurzeit vom Team her wirklich gut aufgestellt. Der bergetechnische als auch der Sanitätsbereich werden durch entsprechende Ausbildungen bei den Kameraden sehr gut abgedeckt. Die Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzkräften funktionierte sehr gut", freut sich Gruber.

Planung und Risiko

Unterschätzung ist einer der Hauptgründe für Einsätze der Bergrettung. Die Länge einer Tour muss dem persönlichen Können und der Kondition entsprechen. Bei einem Großteil der Verunfallten war zu beobachten, dass diese Wahrnehmung nicht übereinstimmte. Auch die Schwierigkeiten einer Tour werden in der Planung oft außer Acht gelassen. Wenn die richtige Ausrüstung fehlt, kann es zu unüberwindbaren Schwierigkeiten kommen, die einen Einsatz der Bergrettung erfordern. Durch eine – dem Können entsprechende – Planung, dem Berücksichtigen der Wetterverhältnisse und einer perfekten Organisation kann man das persönliche Risiko massiv verringern. "Gerade auch im Winter lässt es ich gut beobachten, dass sich die Freizeitbegeisterten im Gelände überschätzen. Zu wenig Wissen über die Lawinenkunde und das Gebiet gepaart mit Leichtsinn führen oft zu Fehlentscheidungen. Die falsche Abfahrt kann dann schon zum Verhängnis werden", beteuert Einsatzleiter Gruber.

Wissen hilft

Acht bis zehn Einsätze pro Jahr sind es durchschnittlich, welche die Bergrettung der Ortsstelle Liezen auf Trab halten. Damit Tourengeher für die kommenden Monate gerüstet sind, empfiehlt es sich, Aus- und Weiterbildungen zu besuchen. Als zuverlässiger Partner der Bergrettung bietet der Alpenverein auch heuer wieder Kurse zu Lawinenkunde unter dem Motto: "Sicher am Berg" an. So zum Beispiel am 10. Jänner, wo man sich bei freiem Eintritt geballtes Wissen über den Wintersport im Kulturhaus Liezen holen kann.

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