Buchrezension: Elektromobilität - Realität und Chancen von Alois Bauer
Ich bin im Zuge der Recherche für mein neues Buch auf das Werk von Alois Bauer gestoßen: ein Aussteiger, der die klassische Autobranche hinter sich gelassen hat und Mobilität seither in einem gänzlich neuen Licht sieht. Mit seiner eigenen kleinen Firma setzt er heute das um, wozu Autokonzernen weltweit die Flexibilität fehlt.
Nach der Leseprobe aus dem Internet war ich mir sicher, dass ich hier richtig bin, und habe zugeschlagen.
Thematisch verrät der Titel längst nicht alles, was auf den knapp 120 Seiten behandelt und/oder gestreift wird. Der Autor nutzt die Gelegenheit, auch "verwandte" Probleme wie beispielsweise Kunststoffe, wirtschaftliche Abhängigkeiten oder auch unser Konsumverhalten anzusprechen. Insgesamt erhält man einen sehr guten Überblick, wie verzahnt die einzelnen Bereiche (Zulieferindustrie, Aktionäre, Marketing, Energiewirtschaft etc.) sind, und warum das beste Antriebskonzept nicht auch zwangsläufig das erfolgreichste am Markt sein muss bzw. darf.
Sprachlich liest es sich gut, wenngleich das Thema sicher leichter unter die Leute zu bringen wäre, wenn man die Satzlänge auf zwei bis drei Zeilen begrenzt hätte. Witzig, teilweise zynisch und mitunter auch selbstkritisch setzt sich der Autor mit Realität und Chancen der Technologie auseinander. Sein ehrlicher, keinesfalls belehrender Stil ist angenehm erfrischend und regt an vielen Stellen zum Nachdenken an.
Ein paar Kommafehler, Relikte der alten Rechtschreibung und Dialektausdrücke finden sich zwar, bleiben aber mengenmäßig unter dem Durchschnitt deutscher Großverlage.
Fazit: Der Autor möchte mit seinem Buch zum Nach- und Umdenken anregen. Ziel erreicht.
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