Fehler im Kanalsystem
Schmutzwasser wurde in Liesingbach geleitet
Ein falsch installierter Abwasserkanal sorgt für Unsicherheit bei den Anrainerinnen und Anrainern rund um den Liesingbach. Jetzt wird der Fehler behoben.
WIEN/LIESING. Stück für Stück entwickelt sich der Liesingbach durch seine Renaturierung zum beliebten Naherholungsgebiet. Doch kürzlich wurde ein Fehler entdeckt, der Jahre zuvor bei der Installation eines Abwasserkanals passiert war.
Anja Hauser, eine Anwohnerin, die sich in der Nachbarschaft für Klima- und Umweltschutz einsetzt, wandte sich mit ihren Bedenken an die BezirksZeitung: "Im Jahr 2019 wurde eine Wohnhausanlage in der Khekgasse gebaut", erzählt sie. Im Frühjahr soll sich im Rahmen einer Kanalverstopfung herausgestellt haben, dass der Abwasserkanal der Anlage direkt an den Regenwasserkanal angeschlossen sei und somit Fäkalien, Spülwasser und Schmutzwasser seit Jahren in den Liesingbach geleitet würden.
Fehlanschluss bestätigt
Die MA 30 – Wien-Kanal bestätigt, dass der Fehler festgestellt wurde, allerdings unabhängig von der Kanalverstopfung. Der Bau der Wohnhausanlage wurde 2019 von der Immobilienfirma EQI unter der Leitung von Geschäftsführer Norbert Frohner durchgeführt.
Seit der Erbauung wechselte das Haus den Eigentümer und auch EQI bekam neue Geschäftsführer: zuerst Reinhard Schiefer, später Helmut Hein. Letzterer berichtet, gemeinsam mit Vorgänger Schiefer sofort reagiert zu haben. Der Fehlanschluss sei am 12. Juli von der MA 30 via Farbtest bestätigt worden, so Hein. Am 16. August haben die Arbeiten begonnen, die innerhalb von zwei bis drei Werktagen abgeschlossen sein werden.
Behebung im Eiltempo
In Zusammenarbeit mit der beauftragten Baufirma und den involvierten Magistratsabteilungen habe man es geschafft, eine Genehmigung im Eiltempo umzusetzen. Schon im Jahr 2018 war der Schmutzwasserkanal genehmigt und angeschlossen worden. "Es gab auch nur den einen Kanalanschluss", so Hein.
"Daher musste angenommen werden, dass es sich um den Schmutzwasserkanal handelt." Hein aber ist zufrieden mit geleisteter Arbeit: "Ab dem Zeitpunkt, ab dem zweifelsfrei feststand, dass der Kanal fehlangeschlossen ist, haben wir alles unternommen, um dem Mangel Abhilfe zu schaffen, und wir können uns keine Fehler vorwerfen", erklärt er. Im Gegenteil: Es sei sogar gelungen, schnell eine Genehmigung zur Umsetzung zu erreichen sowie ein ausgesprochenes Fachunternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels zu finden.
Was die Sorge um die Wasserqualität angeht, die Hauser äußerte, kann die MA 30 beruhigen: "Zur Verbesserung der Gewässergüte errichtet Wien Kanal auf dieser Strecke einen zusätzlichen Regenwasserkanal im Bachbett", erklärt Pressesprecher Lukas Engelmann. "Damit können Verunreinigungen aus dem bestehenden Regenwassersystem zukünftig vom Bach ferngehalten werden."
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