Post versechsfacht Tarife für Briefsendungen
Wenn man sich die neuen Brieftarife genauer ansieht, weiß man, warum private Paketdienste künftig noch mehr Zulauf haben werden.
Musste man bisher genau rechnen, ob ein Paket mit Hermes oder DPD innerhalb der EU nicht günstiger war als ein unversicherter Brief mit der Post, stellt sich diese Frage nun nicht mehr. Mit den neuen Tarifen hat die Post für In- und Auslandssendungen ein gleichermaßen unattraktives Angebot geschaffen.
Vor allem Privatpersonen, die im Internet angebotene Artikel kaufen oder verkaufen (Stichwort Ebay & Co.) sind das neue Feindbild der Briefbeförderung. Sah die Post im privaten Warenversand noch vor wenigen Jahren ihren Zukunftsmarkt, kann es nun offensichtlich gar nicht schnell genug gehen, diesem Geschäftsbereich den Todesstoß zu versetzen.
Zwei Beispiele:
Ein durchschnittliches Taschenbuch (350g) ließ sich bisher für 1,25 EUR im Inland verschicken. Dank der neuen Maximalhöhen bei Briefsendungen, muss dasselbe Taschenbuch nun als Großbrief für 3,80 EUR geschickt werden. Ein Anstieg von über 200 Prozent.
Wer Verwandte mit Kindern im Ausland hat, sollte künftig gut überlegen, ob er es sich leisten kann, zum Geburtstag ein kleines Stofftier (100g) zu verschicken. Bisher war eine solche Geschenksendung ans Patenkind in Afrika für 3,75 EUR möglich. Ab sofort fallen 24,20 an. Das entspricht einem Anstieg von 545 Prozent.
Fazit: Wer nicht gerade ein paar Seiten Text zu verschicken hat (für dessen Versand die Post übrigens deutlich länger braucht als jeder Gratis-Mail-Anbieter), muss sich auch keine Sorgen mehr um die bevorstehende Schließung weiterer Postämter machen.
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