Österreichische Lösung: Morawa und Frick übernehmen Bücherzentrum
- hochgeladen von Albert Knorr
Seit Monaten brodelte die Gerüchteküche, nun scheint es endlich fix: Das Bücherzentrum in der SCS bleibt eine österreichische Buchhandlung.
Ein kurzer Rückblick:
Im Frühjahr 2011 führten ernsthafte Liquiditätsprobleme erstmals zu leeren Regalen im Bücherzentrum. Trotz einiger Verhandlungserfolge und Sonderregelungen zeichnete sich über den Sommer ab, dass das Bücherzentrum in seiner bestehenden Form nicht überleben würde. Im Herbst wurden die Warenlieferungen endgültig eingestellt, und das wirtschaftliche Ende war besiegelt.
Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2011 erklärte der Masseverwalter, dass das insolvente Bücherzentrum zerschlagen wird. Während die Buchhandelskette Frick bereit war, die beiden Filialen in Wien Meidling dauerhaft zu übernehmen, wurde für die größte Filiale in der SCS (1300 Quadratmeter!) nur eine Interimslösung bis Ende Jänner angeboten.
Nachdem das Weihnachtsgeschäft nun abgewickelt ist, zieht Frick sich planmäßig aus dem "Bücherzentrum" in der SCS zurück. Viele Branchenkenner hatten mit einer Übernahme durch Thalia gerechnet, doch die Deutschen werden nicht in die SCS einziehen.
Stattdessen wird Morawa (derzeit nur mit einer aus allen Nähten platzenden Filiale in der SCS vertreten) die Gunst der Stunde nutzen. In Zeiten drastisch sinkender Umsatzanteile (Stichwort: Onlinehandel durch Amazon & Co.) ein ebenso mutiger wie richtiger Schritt. Wenn der lokale Buchhandel den Onlinegrößen langfristig trotzen will, führt an Kundenbindung, umfassender Auswahl und persönlicher Beratung kein Weg vorbei.
Platz dürfte es in der neuen Morawa-Filiale genug geben, warum also nicht auch ein paar neue Trends aufgreifen? Tee und Kaffee beim gemütlichen Probelesen anbieten, regelmäßige Lesungen veranstalten, Schwerpunktwochen mit heimischen Autoren und Verlagen etc.
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