„Liesing hilft„ ab Jänner 2021
Neue Initative sucht noch nach helfenden Händen
"Liesing hilft" nennt sich die Aktion, die Tatjana Stock ins Leben gerufen hat. Dafür sucht sie nach Helfern.
LIESING. "Ich will kein Risiko eingehen", sagt Christa B., die am Rande des 23. Bezirks zu Hause ist. Die rüstige 82-Jährige geht jeden Tag nach Möglichkeit mindestens eine Stunde lang in der freien Natur spazieren. "Am liebsten im Maurer Wald, denn da bin ich meistens für mich alleine oder kann zumindest genügend Abstand zu den anderen Spaziergängern halten."
Da die Liesingerin zur Corona-Risikogruppe zählt, hält sie sich strikt an alle Empfehlungen und Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Aus diesem Grund versucht sie, auch die notwendigen Wege und Besorgungen so weit wie möglich einzuschränken. In den vergangenen Monate haben ihr Nachbarn und Freunde geholfen, die zum Beispiel für sie einkaufen gegangen sind.
Freunde wie die 18-jährige Tatjana Stock: "Ich habe schon im ersten Lockdown meinen Nachbarn angeboten, Besorgungen für sie zu erledigen. Ich war überrascht, wie viele mein Angebot in Anspruch genommen haben", erzählt sie. Seither stellt sie sich in den Dienst der guten Sache und geht dafür einkaufen.
Hilfe, um zu helfen
"Die Unsicherheit ist groß. Das merke ich daran, dass mich immer mehr Menschen um Hilfe bitten", sagt die Jus-Studentin, die gerne ihre Freizeit opfert, um zu helfen. Dann erfuhr sie, dass es unter dem Namen "Währing hilft" ein Nachbarschaftsprojekt im 18. Bezirk gibt (die bz hat darüber berichtet). "Da habe ich beschlossen, ein solches auch im 23. Bezirk umzusetzen", sagt sie.
Sie möchte jetzt jene Menschen, die Hilfe brauchen, und jene, die Zeit und Lust haben, zu helfen, zusammenbringen. Konkret geht es darum, einkaufen zu gehen, Medikamente bei der Apotheke abzuholen, Postwege zu erledigen und im Falle des Falles Behördenwege zu absolvieren. "Grundsätzlich wollen wir für ältere Menschen alles übernehmen, wobei deren persönliche Anwesenheit nicht nötig ist", definiert Tatjana Stock die Idee hinter "Liesing hilft".
Jeder, der Unterstützung braucht oder leisten kann, wird ersucht, sich ab 6. Jänner telefonisch unter 0660/316 35 76 oder per E-Mail an liesing-hilft@gmx.at zu melden. Dabei wird auf alle Sicherheitsmaßnahmen geachtet. "Unsere Helfer bitten wir um einen negativen Test und natürlich erfolgt jede Zustellung kontaktlos", versichert sie.
Sie legt Wert darauf, dass die Initiative überparteilich ist, aber da sie aktuell als jüngste Bezirksrätin für die ÖVP im Bezirksparlament sitzt, kommen ihre ersten Unterstützer wie der stellvertretende Bezirksvorsteher Dominik Bertagnol aus den Reihen ihrer Partei. "Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir auf unsere Mitmenschen achten. Dazu möchten wir unseren Beitrag leisten", sagt er. Gemeinderat Patrick Gasselich (ÖVP) ergänzt: "Wir wollen den Risikogruppen Hilfe anbieten und auch Personen dazu motivieren, Angehörige oder besonders stark Betroffene zu unterstützen."
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