Otterbaby
Findelkind Lilly ist der neue Star im Wiener Tierschutzhaus
Das Otterbaby Lilly ist der neue Liebling der Tierpflegerinnen und -pfleger im Tierschutzhaus bei Liesing. Der Wiener Tierschutzverein mahnt trotz des Rettungserfolgs von Lilly, dass Fischotter in Österreich durch Jagd bedroht sind.
WIEN/LIESING. Im Tierschutzhaus in der Triester Straße, nahe der Grenze zu Liesing, hat derzeit eine besondere Bewohnerin die Herzen der Tierpflegerinnen und -pfleger erobert: das kleine Otterbaby Lilly. Das "Team Tierschutz", bestehend aus Freiwilligen des Wiener Tierschutzvereins, hat das Kleine während des Hochwassers entdeckt.
Noch tapsig und voller Entdeckerfreude stellt Lilly das erfahrene Team des Tierschutzhauses vor einige Herausforderungen. Das Otterbaby ist vier bis fünf Wochen alt und benötigte nach der Rettung eine intensive Betreuung. Lilly wird rund um die Uhr gepflegt, um sie eines Tages wieder in die Natur zu entlassen. Bis dahin bleibt sie der "Star" des Tierschutzhauses.
"Doch nicht jede Geschichte endet so glücklich, oftmals jagdbedingt", gibt Martin Aschauer, Sprecher vom Wiener Tierschutzverein, zu bedenken. "Die Jagd auf Fischotter kann verheerend sein, da ein Otterweibchen mindestens 24 Monate überleben muss, bevor es im Durchschnitt maximal zwei Jungtiere durchbekommt."
Jagd gefährdet Artenschutz
Zwischen November und Februar geraten in Österreich regelmäßig Fischotterweibchen ins Visier der Jäger – zum Leidwesen des Artenschutzes. Der Wiener Tierschutzverein kritisiert, dass bei der Jagd nicht zwischen Männchen und Weibchen unterschieden werden kann, wodurch säugende Weibchen getötet und ihre Jungtiere verwaist zurückbleiben. "Das ist besonders fatal, da Otter nur sehr wenige Jungtiere bekommen", sagt Aschauer.
Ein Volksbegehren fordert jetzt ein bundeseinheitliches Jagdgesetz, um Fischotter besser zu schützen. Unterstützerinnen und Unterstützer können ihre Erklärung auf der Plattform www.bundesjagdgesetz.at abgeben.
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