Unwetter in Liesing
Aufräumarbeiten am Liesingbach bis Ende September
Aufräumen heißt es nach den schwierigen Unwettertagen auch im 23. Bezirk. Die Hochwassergefahr ist gebannt, der Sturm ist vorüber. Wie groß die Schäden bei den Renaturierung-Baustellen des Liesingbachs sind, muss noch eruiert werden. An der Einmündung der Dürren Liesing wurde eine Böschung weggespült.
Aktualisiert am Dienstag, 17. September, 17 Uhr
WIEN/LIESING. Nach den dramatischen Ereignissen während des Unwetters der vergangenen Tage scheint sich die Lage auch am Liesingbach beruhigt zu haben. "Die Pegel fallen derzeit an allen Wiener Gewässern, auch an der Liesing", informiert Thomas Kozuh-Schneeberger, Sprecher der Wiener Gewässer. Außerdem konnten die Rückhaltebecken des Liesingbachs wieder entleert werden. Damit ist ein Puffer vorhanden, falls die Pegel wieder steigen sollten – was jedoch angesichts der aktuellen Wetterlage nicht erwartet wird.
Nachdem die Wasserstände wieder sinken, geht es an die Aufräumarbeiten. Laut Kozuh-Schneeberger gebe es etwa Schäden am Ambrosweg, wo die Dürre in die Reiche Liesing mündet: "Dort hat es eine Böschung weggespült. Die Schäden werden jetzt genau begutachtet und der Bereich wird im Anschluss saniert". Aktuell sei der Abschnitt noch gesperrt. Über etwaige Personenschäden im 23. Bezirk ist nichts bekannt.
Kritische Lage am Sonntag
Laut Wolfgang Ermischer (SPÖ), Büroleiter der Bezirksvorstehung, berichtet von unterspülten Unterführungen und Begleitwege. Besonders kritisch war die Situation am Liesingbach am Sonntag gegen 13 Uhr, so Ermischer: "Ab 15 Uhr sank der Pegel zum Glück aber wieder". Ab Montag sei die Lage dann ungefährlich gewesen, was das Hochwasser betrifft.
Die Arbeiten nach dem Unwetter laufen. Zuerst würden laut Ermischer Bäume überprüft, um weitere Sturz-Schäden zu verhindern. Die Aufräumarbeiten würden laut MA 45 bis Ende September andauern.
Neben dem gefährlich hohen Wasserpegel des Liesingbachs war in den vergangenen Tagen aber auch durch umstürzende Bäume und Äste im Bezirk Vorsicht geboten. "Das Gröbste konnte verhindert werden – insbesondere dank des großartigen Einsatzes der Einsatzkräfte im Bezirk und ganz Wien", sagt Bezirksvorsteher-Stellvertreter Patrick Gasselich von der ÖVP Liesing.
Renaturierung zeigt Wirkung
Ob es zu Schäden an den Baustellen gekommen ist, an denen gerade die Renaturierung des Gewässers vorangetrieben wird, könne laut Kozuh-Schneeberger noch nicht gesagt werden – vor einer ersten Bestandsaufnahme müsste der Pegel weiter sinken. Wie Ermischer meint, habe die bisherige Renaturierung bereits einen Effekt gehabt. "Die Fließgeschwindigkeit war an den renaturierten Bereichen wesentlich geringer."
Die Retentionsbecken seien jedenfalls entweder fast oder vollständig geleert, informiert der Wiener Gewässer-Sprecher. Rückhaltebecken gibt es zwei in Inzersdorf und eines in Alterlaa. Jenes Becken bei der Gutheil-Schoder-Gasse war zur Hochzeit des Unwetters vollständig aufgefüllt. Es hat ein Fassungsvermögen von 175.000 Kubikmeter Wasser.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.