Das PRATERMANIA Wrestling Spektakel
Wenn die Gladiatoren in das Liliputzelt einziehen

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Wenn die Erde im Prater bebt, dann bleiben die Meteorologen auf der Hohen Warte völlig ruhig, denn sie wissen, dass Internationale und Nationale Spitzenwrestler im Zelt der Liliputbahn um den Praterpokal catchen.
Endlich wieder konnten die Veranstalter „Mastermind Duracell“ Marcus Vetter und die Heumarktlegende Michael Kovac dem Wiener Publikum zwei Kampftage bieten.
Der Freitag begann bereits mit einem 4 Mann Qualifikationskampf um die Finalteilnahme zum Praterpokal.
The "Austrian Wolverine“ Chris Colen matchte sich im Ring mit dem Japanischen Spuckteufel Tajiri, sowie dem Engländer Doug Williams und der Belgischen Maschine Mike D. Vecchio.
Das Wiener Kraftpaket Colen behielt die Oberhand und war somit Finalgegner von Titelverteidiger Fabio Ferrari.

Schon der nächste Kampf zeigte das hohe technische und auf Härte ausgelegte Niveau der Wrestlingveranstaltung.
Die zwei Rauhbeine "Mr. Irresistible“ Iestyn Rees aus Wales und der Syrer Georges Khoukaz, bekannt aus der Serie 4 Blocks, stellten sich dem Wiener Martin Pain und dem „Avalance“Robert Dreissker.
Die beiden Schläger traktierten Pain auf das Äußerste und das OÖ Schwergewicht kam kaum zum Zug. Nur einmal rollte die 135kg Lawine über seine Gegner hinweg, was jedoch ein kurzes Aufflackern war und die Niederlage nicht verhinderte!

Im 3. Kampf standen sich der Wikinger Ragnar Alvarr und der französische Charmebolzen Tristan Archer gegenüber.
Publikumsliebling Archer zeigte nicht nur ein technisches Feuerwerk, er begeistert das Publikum auch mit seinen charmanten Showeinlagen.
Auch als Wickies Manager Sultanov ins Geschehen einzugreifen versuchte, hatte der Franzose alles in Griff und erledigte beide im Vorübergehen.

Kampf 4 machte das Zelt zum Hexenkessel.
Ein Titelkampf um den EWA Tag Team Gürtel. Auch das erste Aufeinandertreffen Österreich gegen Deutschland.
Unter lautem Buhen und einem Pfeifkonzert stolzierten unter der Führung von Carsten Kretschmer die Titelverteidiger Patrick Schulz und Veit Müller in den Ring.
Der "Hamburger Jung“ Kretschmer heizte die Stimmung nochmals gehörig auf, als er Ringsprecher Rob the Steamhammer das Mikro entriss und das Wiener Publikum als Abschaum beschimpfte.
Dann die Herausforderer aus der Steiermark, das Team Turbulence mit Tommy Tornado und Tommy Torpedo. Sie wirbelten durch das Zelt und waren sofort in den Herzen der Wiener Wrestlingfans.
Auch im Ring zeigten die beiden Steirer ihr unwahrscheinlich tolle Technik und bei so manchem Move stockte der Atem der Zuseher.
Die Piefkes hatten nur ihre Brutalität und Unfairness anzubieten und mit ihrem Manager ausserhalb des Ringes einen dritten Mann zur Hilfe. Doch diese Überheblichkeit und Selbstsicherheit sollten ihnen den Titel kosten.
Unter dem Riesenjubel der Fans gelangen nämlich den Wirbelwinden, mit fantastischen Teamwork der Sieg und damit die Gürtel für die Champions.

Der nächste Titelkampf war ein Einzelmatch. EWA Champion Fabio Ferrari gegen seinen Herausforderer „Igoooor“ Rachimov.
Der Pfau aus Genua mit Zigarette und Tennisschläger kontra dem Spaßmacher und König der Gimmicks samt seinem Markenzeichen die Ohrwaschlschützer.
Im Ring dominierte die meiste Zeit der Genuese und just als Igoooor eine Chance hatte den angeschlagenen Ferrari zu erledigen, erlag er den Reizen der Begleitung von Fabio. Statt einen Kuss erhielt er einen Schlag in eine heikle männliche Intimzone und das führte natürlich zur erwartenden Niederlage.
Trotzallem, Igoooor ist der Publikumsliebling Nummer 1.

Freitag Abend, fast 22 Uhr, Zeit um eine Fehde zu beenden.
Jeder einzelne im Zelt fieberte den Kampf der Kämpfe entgegen. Die Wrestlingluft war zum zerreissen, jeder wusste es geht ums Ganze und um eine Karriere.
Erstmalig in Österreich wurde ein Last Standing Man Match ausgetragen, keine Regeln, keine Aufgabe, alles erlaubt, vorbestimmte Brutalität, Rache, Hass und vieles mehr.
Nur wer bis 10 nicht auf seinen beiden Beine steht, der hat verloren.
Schon bei der Pressekonferenz entlud sich all die Feindschaft die sich über ein Jahr hinweggezogen hat und die Unterzeichnung des Vertrages endete in einem luftburgerischen Ringkampf.
Der Kampf wurde geleitet vom Special Referee "Der Söldner" Franz Schlederer.
Als der Obermacker und momentan Bösewicht und Unsympathler Nummer 1 das Zelt betrat, kochte die Volksseele und die blanke Abneigung prasselte auf Michael Kovac. Die Hasstiraden stachelten den selbstsicheren Kovac noch mehr an und in seiner Selbstverliebtheit wurde er von seinem Kontrahenten Peter White völlig überrumpelt.
Der Modellathlet kam unerwartet, ohne Ankündigung, in den Ring und fegte über Kovac hinweg.
Nach der ersten Erholung bekam der Obermacker die Oberhand und Peter musste furchtbare Schmerzen erleiden. Es entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen, sowohl im Ring als auch in den Zuschauerrängen. Überall droschen die beiden Fighter aufeinander ein und auch die verschiedesten Gegenstände landeten auf allen Körperteilen. Plastiksessel zerschmetterten auf den Köpfen, Stöcke maltretierten die geschundenen Körper. Die Computertastatur zerberstete auf Peter`s Stirn.
Der Söldner musste sehr oft bis 9 zählen, doch jedesmal schafften sie es auf die Beine zu kommen. Die Kampfdauer schien schon Stunden zu sein, als Peter White sogar einen kompletten Klodeckel über den Kopf seines Feindes stülpte, das zur großen Freude der vielen White Fans. Dann noch der Griff zur großen Metallplatte die er Kovac über den Scheitel zog.
Das bedeutete das Knockout für die Legende. Als besondere Schmach legte White noch das berühmt berüchtigte Bügelbrett des Söldners auf seinen, im Land der Träume weilenden, Gegner.
Dann löste Peter White sein Versprechen ein, wenn er gewinnt holt er sich etwas sehr Wichtiges und Persönliches von seinem ehemaligen Trainer und Mentor.
In wenigen Sekunden sagte, unter dem Riesenjubel der Massen, das Markenzeichen der ehemaligen Heumarktlegende Kovac, ade. Zopf ab und White schritt triumphierend mit der haarigen Trophäe durch den Ring.
Die Karriere war somit gerettet und die Rache ist gelungen.
Es war übrigens der längste Kampf seiner ganzen Ringlaufbahn, und für Kovac nach fast 30Jahren der zweitlängste Fight.
Diese Ringschlacht wird sicher in die Pratergeschichte eingehen.

Samstag 19.30 zweiter Tag des Pratercatchen.
Im ersten Kampf trafen das Nordische Rauhbein Ragnar Alvarr und der Aserbaidschanische Liebling Igooor Rachimov aufeinander.
Wie immer glänzte Igooor mit seinen Späßchen und er schaffte es sogar eine Polonäse mit den Fans zu fabrizieren und brachte damit den Wikinger damit zur Rage.
Ein echter Kampf zum Aufwärmen für das wieder ausverkaufte Haus.
Zur Freude der 500 Fans siegte Igooor und Wickie schlich von dannen.

Gleich darauf durften auch die Damen den Ring betreten. Lokalmatadorin Moxie lieferte einen sehr technischen Kampf in dem es eigentlich zwei Siegerinnen gab. Denn am Ende bekam Manager Sultanov von beiden Kämpferinnen sein Fett ab und die beiden umarmten sich innigst. Damenwrestling...Ende gut Alles gut!

Einen echten Spitzenkampf bekamen dann die Zuschauer zu sehen. Der Herkulesverschnitt aus Belgien Mike D. Vecchio traf auf den Edeltechniker und Herzensbrecher aus Amiens Tristan Archer.
Die beiden Kraftpakete lieferten eine spektakuläre Wrestlingshow vom Feinsten. Kraftakte sowie Flugeinlagen standen an der Tagesordnung. Auch die Fans in der ersten Reihe kamen auf ihre Kosten, denn D. Vecchio durfte die Strapazfähigkeit der Sitze testen.
Trotz heftiger Gegenwehr von Archer siegte der Mann aus Wallonien durch einen Pinfall.

Kampf 4: Das neuerliches Ländermatch Österreich gegen Deutschland.
Ein Sechs Mann Team Match mit den hochnäsigen geschniggelten Patrick Schulz, Veit Müller aus St. Pauli sowie einem gewissen Hoffmann. Gemanagt von der Hamburger Wrestlinglegende Carsten Kretschmer.
Unter den Rufen "Immer wieder Österreich" liefen die Österreicher ins Zelt hinein. "The Avalance" Robert Dreissker und Martin Pain.
Moment es sind ja nur 2 Wrestler....und dann brauste tosender Applaus aus. Peter White betritt die Arena. Der neue persönliche Barbier von M.Kovac.
Beim Anblick des 2maligen Praterpokal-Siegers schauderte es den deutschen Wrestlern, denn sie wussten bereits im Voraus heute wird es nichts mit siegen.
Es entwickelte sich vom Anfang an ein toller Kampf und lange war er auch sehr ausgeglichen.
Natürlich griff der Hamburger mit der Kappe von ausserhalb des Ringes ins Kampfgeschehen ein, was jedoch eher zum Bumerang wurde. Team Austria nützte ihre Chance und nahmen Hoffmann in die Mangel, der verzweifelt versuchte bei seinen Partner abzuklatschen, diese jedoch aus Feigheit samt Manager das Zelt verließen. Damit war sein Schicksal besiegelt.
Es wurde das neue Cordoba.

Dann wurde es wieder sehr laut und recht fäkal seitens des Publikums, als Ringsprecher Steamhammer den Obermacker ankündigte, der ein Statement zum Vortag abgab.
Michael Kovac suhlte sich in Selbstmitleid und fand den Kampf als unfair, weil das Bügelbrett von Franz Schlederer zum Einsatz kam. Scheinbar noch benebelt vom k.o. beschuldigt er den Söldner dass er nicht neutral war. Schlederer reicht Kovac die Hand zur Versöhnung, die Mr. Ottakringer annahm, jedoch dann unbarmherzig den Söldner niederstreckte. Und dann die grauslichste Aktion die jemals beim Pratercatchen getätigt wurde.
Der scheinbar schlechteste Verlierer aller Zeiten klemmte den Nacken vom dem am Boden liegenden Schlederer in einen Klappstuhl und mit den Worten: "Dann zerstör ich eben deine Karriere" trat er gegen den Sitz des Stuhls.
Die zu Hilfe eilenden Wrestler konnten Kovac nicht mehr aufhalten, der sofort aus dem Zelt flüchtete.
Es waren die stillsten und schaurigsten Minuten, während die Sanitäter den Söldner erstversorgten. Das Entsetzen stand dem Publikum förmlich ins Gesicht gezeichnet.
Gott sei Dank hielt das Genick des Mr. Bügelbretts und wahrscheinlich rettete ihm seine tolle körperliche Konstitution vor Schlimmeren.
Man muss kein Prophet sein um zu erkennen, Kovac hat eine neue Fehde angezettelt und der Söldner wird sicher Rache nehmen wollen.

Der nächste Tag Team Kampf stand noch ganz im Zeichen des Vorangegangenen und die Protagonisten hatten es schwer zu begeistern. Ricky Sky mit Skull Evil gegen das dynamische britische Duo Doug Williams und "Mr. Irresistible" Iestyn Rees.
Das Vereinigte Königreich ließ die angeblichen Schönlinge ohne Chance und holten den verdienten Sieg.

Der vorletzte Kampf des Abends avancierte zu einem der kürzesten Titelfights Europas.
Der Japaner Tajiri seineszeichen Interkontinentel Champion gegen Herausforderer Nr. 1, aus der gefährlichsten Stadt der Welt..Aleppo, Georges Khoukaz.
Schon nach einer Minute schlug der Spuckteufel aus dem Land der aufgehenden Sonne zu und verpasste jedoch versehentlich dem Ringrichter seine gefürchtete Spuckfarbe, der sofort ausser Gefecht war. Sekunden später ein neuer Strahl, der diesmal den Syrer traf und Tajiri ihn pinnte. Jedoch kein Ringrichter zum Abklopfen.
Als der Ersatzreferee endlich erschien, nützte Khoukaz den Moment und pinnte den noch konsternierten Titelverteidiger. 1-2-3 und schon wanderte der Titel zum syrischen Riesen.

Endlich kam es zum großen Showdown des Pratercatchen 2022.
Es ging um den Praterpokal!
Der Wiener Herausforderer "The Austrian Wolverine" Chris Colen, sicher einer der besten Techniker in der europäischen Wrestlerszene, ein Flugkünstler, unerschrocken und oft sehr leidend im Ring gegen den Praterpokal Vorjahrssieger und Titelverteidiger Fabio Ferrari.
Der Schönling aus Ligurien wieder mit Tennisschläger und Zigarette sowie seiner Begleitung Miss Monica.
Bei den Hymnen lief es einem kalt über den Rücken, vorallem bei unserer Bundeshymne, die von 500 Fans mitgesungen wurde.
Der Kampf selbst ließ niemand kalt, denn die beiden Wrestler ließen alle Register spielen um den Sieg zu erringen. Colen wie gewohnt aktiv, machte den Boliden das Leben schwer.
Draussen kreischte Monica um ihr Leben und ließ so manches Glas zerspringen.
Das Match stand mehrmals auf der Kippe und die Kämpfer wurde zumindest bis 2 1/2 gepinnt.
Umso länger der Titelkampf dauerte, umsomehr bekam Wolverine die Oberhand und dann war es auch soweit, nach einem Wurf vom 3. Ringseil pinnte Colen den Italiener und somit wanderte der Pokal wieder in die Heimat. Außerdem holte er auch den Gürtel des neuen EWA Europameister.
Der Favoritner Hausmastabua hielt den mächtigen Praterpokal in Händen.
Ein echt verdienter Sieger, der mit den Massen feierte.

Fazit dieser beiden Tage:
Wien ist die Wrestlinghauptstadt Europas und es wehte 2022 ein großer Hauch Amerika durch das Liliputzelt und auch in der Luftburg.
Ein großes Lob an den Veranstalter Marcus Vetter und Michael Kovac.
Leider müssen wir noch 1 Jahr warten bis die Stars wieder in den Prater kommen.

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