Aufregung in der Leopoldstadt
Steht die Nordbahnhalle vor dem Aus?
Aufregung um Eventlocation: Mit einer Unterschriftenliste wollen Leopoldstädter einen Abriss verhindern.
LEOPOLDSTADT. Seit vergangener Woche kocht in mehreren Facebook-Gruppen die Stimmung über. Der Grund: "In einem Monat soll die gesamte Nordbahnhalle abgerissen werden. Der hintere Teil und der Hof bleiben nicht verschont", so der Wortlaut eines Beitrags in der "Nordbahnhof-Grätzlgruppe". Die Information über den vermeintlichen Abriss der experimentellen Veranstaltungslocation verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Sogar eine Unterschriftenliste für den Erhalt der Nordbahnhalle liegt vor Ort in der Kantine auf. Doch was steckt tatsächlich dahinter?
"Es kommt zu keinem vollständigen Abriss, sondern lediglich zu einem kleinen Teilabriss", klärt Hans-Christian Heintschel, Projektleiter der zuständigen Wien Bahnareale, auf. Dabei handelt es sich um den südlichen Teil der Nordbahnhalle, wo zurzeit noch der Stadtraum mit Informationsausstellungen untergebracht ist.
Trasse für Straßenbahnen
Aktuell sind noch die ÖBB Eigentümer des betreffenden Areals, doch wird dieser Teil der Freien Mitte Schritt für Schritt an die Stadt Wien übergeben. "Der Vertrag mit dem Zwischenmieter, der TU Wien, läuft bis 31. Juli. Danach beginnt der Teilabriss der Nordbahnhalle", so Heintschel. Dann schreite die bauliche Entwicklung des Bildungscampus Nordbahnhof voran.
Um bis zur Eröffnung im Herbst 2020 die nötige Öffi-Anbindung zu garantieren, muss bereits heuer mit Vorarbeiten begonnen werden. "Die Straßenbahnlinie O wird vom Praterstern um vier Stationen bis ins Nordbahnhofviertel verlängert", heißt es seitens der Wiener Linien. Die Arbeiten sollen bis spätestens Herbst 2020 abgeschlossen sein.
Zukunft ungewiss
Die restliche Nordbahnhalle samt Innenhof, Wasserturm und Geviert bleibt einstweilen bestehen. Doch wie lange? "Es steht noch nichts fest. Aber grundsätzlich ist die Nordbahnhalle Bestandteil unseres Leitbildes. Die nächsten Wochen laufen noch Verhandlungen zwischen ÖBB und Stadt Wien", sagt der Projektleiter. Es könne also gut sein, dass die Halle noch eine weitere Saison für verschiedenste Veranstaltung genutzt werde. Denn es handle sich laut Heintschel um "einen guten Ort".
"Ich bin zuversichtlich, dass das noch nicht das Ende der Nordbahnhalle war", ist sich Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) sicher. Denn was man dort seit einigen Jahren auf die Beine stellt, sei fantastisch und habe weit über den Bezirk hinaus Kreise gezogen.
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