Gemeinsam singen hält jung: Seniorenchor im Haus Augarten
Es gibt viele Möglichkeiten, um sich wieder jung zu fühlen. Chorgesang im Haus Augarten zählt sicher dazu.
LEOPOLDSTADT. Es ist Freitag, 10 Uhr, im Haus Augarten: Das Chorsingen beginnt. Ein Fixtermin für die Bewohner, aber auch Mitglieder des hauseigenen Pensionistenklubs, die gerne gemeinsam singen.
"Egal, ob sie schon früher in Chören waren oder endlich einmal ihre lebenslange Begeisterung für das Singen ausleben wollten, ob sie Notenlesen können, oder nicht: Alle sind willkommen", erklärt Dorothea Stepan, seit Jahren Chorleiterin.
Freude am Singen
"Senioren sind wunderbare Chormitglieder", erzählt Stepan. Sie tragen von sich aus viel zur Gemeinschaft bei, sind voll motiviert und wollen ihr Bestes geben. Auch haben die Teilnehmer richtig viel Spaß miteinander und wachsen zusammen. "Sie sind schon so gut. Bald werde ich die Gruppe nicht mehr leiten müssen, sondern nur begleiten. Ein wunderschönes Gefühl, ich freue mich darauf," so die erfahrene Gesangspädagogin, die seit 18 Jahren vorwiegend Seniorenchöre leitet.
Von Mackie Messer, über Hello Dolly, Liedern aus der West Side Story, bis hin zu New York, New York: Gesungen wird, was immer gefällt – vieles auch in Englisch. Die Lieder werden gemeinsam ausgesucht und erarbeitet. Deshalb ist das Repertoire so vielfältig und reicht von Klassik, über Operette, Musical bis zu Schlagern. "Nicht ganz leicht, aber es macht riesigen Spaß", erzählt Marianne, 66 Jahre alt. Zweimal im Jahr, im Advent und zu Sommerbeginn, tritt die Gruppe auch im Haus auf.
Singen befreit
Ein richtiger Profi und ältestes Chormitglied ist Josef, der mit seinen fast 99 Jahren noch immer genau so viel Freude am Singen hat wie früher, sagt er. Der gelernte Schriftsetzer hat viele Jahre im Arbeitergesangsverein gesungen, später im Chor der Buchdrucker und ist ganze elf Mal im Wiener Musikverein aufgetreten.
Susanne, Gisela, Herma und Hilde, alle 70 oder 80 plus, schwören auf die "befreiende Wirkung des Singens". Es mache locker und beschwingt. Und Helli versichert, dass gemeinsam zu singen noch viel schöner sei, als alleine im Zimmer und zu einer CD, was sie aber trotzdem immer noch mache. "Das Zusammenspiel der Stimmen hat eine eigene Dynamik", bestätigt auch die Chorleiterin.
Und so vergeht die Chorstunde wie im Flug. Zum Abschied singt die Truppe noch ein, zwei Lieblingslieder, die alle auswendig können. Dann ist Schluss für heute und alle freuen sich bereits jetzt auf nächste Woche.
Anmeldung und Klubkarte
Die Teilnahme an sämtlichen Angeboten ist kostenlos. Die Klubkarte ist in jedem der neun Leopoldstädter Pensionistenklubs gratis erhältlich. Mehr Infos und das Programm gibt's unter www.pensionistenklubs.atoder 01/ 313 99 17 01 12.
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