Digitale Schule
Gut vorbereitet für den Aufbruch in die digitale Welt

An der NMS Leoben-Stadt herrscht Einigkeit über positiven Erfahrungen der "Digitalen Schule. | Foto: MeinBezirk
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Die „Digitale Schule“ soll helfen, ein Grundverständnis für Digitalisierung zu entwickeln. Unter geschützten Bedingungen lernen junge Menschen den sicheren Umgang mit elektronischen Medien. Im Bezirk Leoben werden die Schülerinnen und Schüler gut auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet.  

LEOBEN. Der 8-Punkte-Plan für digitalen Unterricht wurde eingeführt, um Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten, sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Ziel des Plans des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) ist das Lernen mit und über digitale Medien. In der Schule soll unter geschützten Bedingungen ermöglicht werden, sich Fähigkeiten und Fertigkeiten aus der digitalen Welt anzueignen. Wir haben uns ein wenig umgehört, wie das an den Schulen im Bezirk umgesetzt wird. 

"Mir gefällt der digitale Unterricht gut, weil man nicht so viele Sachen herumtragen muss. Außerdem muss man oben nur die Seite rein schreiben und braucht nicht so lange suchen. So kann man schneller mitkommen.“
Mia, Schülerin der 4. Klasse NMS Leoben-Stadt

An der Neuen Mittelschule (NMS) Leoben-Stadt wird die „Digitale Schule“ seit dem Beginn im Jahr 2021 umgesetzt, aber auch in den Jahren davor wurde bereits auf computergestützten Unterricht gesetzt. Aktuell verfüge man etwa über 350 digitale Endgeräte, sowohl Stand-PCs als auch iPads sowohl für Lehrerinnen und Lehrer, als auch für Schülerinnen und Schüler, so Direktor Christian Gschiel. Diese große Herausforderung im Hinblick auf technischen Aufwand, konnte jedoch mithilfe der Stadtgemeinde bewältigt werden. Nicht nur durch finanzielle Unterstützung, sondern auch betreffend IT-Sicherheit. Auch die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, sich das Wissen anzueignen und laufend weiterzubilden, ist ein unumgänglicher Faktor für eine gute Umsetzung. 

In der "Digitalen Schule" lernen junge Menschen den sicheren Umgang mit digitalen Medien und eignen sich Fähigkeiten und Fertigkeiten aus der digitalen Welt an. (Symbolbild) | Foto: Pixabay/zapCulture
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Jugendschutz wird ernst genommen

Die Schule verfügt über zwei vollausgestattete Informatik-Räume mit 25 Plätzen und alle  Schülerinnen und Schüler verfügen über ihren eigenen, passwortgeschützten Zugang und können auf jedem Endgerät, mit dem sie sich anmelden und ihre eigene Oberfläche abrufen können. Jeder Schüler hat Zugang zu Office365 und kann alles, was in der Schule durchgemacht wurde, auch zu Hause weiterbearbeiten. 

Wichtig ist für uns, dass wir durch die Digitalisierung Ressourcen sparen. Schulbücher sind teilweise nur mehr digital abrufbar. Dies spart Papier und es wird nicht mehr so viel weggeworfen. Jedes Buch, das weniger gedruckt wird, bedeutet weniger abgeholzte Bäume. 
Christian Gschiel, Direktor NMS Leoben-Stadt

„Wir nehmen Jugendschutz sehr ernst“, so Direktor Gschiel, der betont, dass das größte Thema bei der Umsetzung des digitalen Unterrichts die Sicherheit sei. Deshalb werden auch alle Geräte durch ein mobiles Device-Management geschützt und somit gefährdende Inhalte gesperrt. Auch ein weiterer Filter im schuleigenen WLAN soll für zusätzliche Sicherheit sorgen und schließt die Nutzung von Social Media und die daraus folgende Ablenkung aus. 

Jugendschutz und Datensicherheit sind ein großes Anliegen von Direktor Christian Gschiel. | Foto: MeinBezirk
  • Jugendschutz und Datensicherheit sind ein großes Anliegen von Direktor Christian Gschiel.
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Digitalisierung soll Ressourcen sparen

Viele Bücher wurden auch bereits in digitaler Form ersetzt und sind für die Schülerinnen und Schüler über ihre iPads abrufbar. Gegenüber der Buchform sieht Gschiel den Vorteil der Digitalisierung vor allem darin, dass im Hintergrund viele weitere Funktionen, wie Hörbeispiele, zur Verfügung stehen. Viele Aufgabenstellungen und Zuweisungen erfolgen über Teams und weitere Lern-Apps sollen den Lernerfolg zusätzlich unterstützen.

"Wenn man eine Aufgabe macht, brauchen die Lehrer nicht mehr so viel kontrollieren, weil die Lösungen werden gleich angezeigt, sobald man die Aufgabe abgeschlossen hat. Das ist dann für die Lehrer auch eine Erleichterung."
Sara, Schülerin der 4. Klasse NMS Leoben-Stadt

Nach der vierjährigen Nutzung müssen sich alle Schülerinnen und Schüler selbstständig im System der Zentralverwaltung abmelden. Trotz Digitalisierung sei es aber auch wichtig, eine gemischte Unterrichtsform zu führen, denn man könne eines nicht ersatzlos durch das andere ersetzen. Gewisse Aufgaben müssen nach wie vor im Heft gelöst werden und auch bei Leseinitiativen wird nach wie vor bewusst auf Bücher gesetzt, da es eine andere Art des Lesens darstellt.  

Lehrberuf als Fachbereich

Auch an der HAK Eisenerz wird die „Digitale Schule“ bereits seit Jahren umgesetzt, und zusätzliche Schwerpunktzweige angeboten, in denen sich Schülerinnen und Schüler vertiefendes Wissen über die Vermarktung im Digitalisierungsbereich aneignen können. Der Fachbereich "App Coding" wird gemeinsam mit dem bfi angeboten und wird parallel zur Matura auch mit einer Lehrabschlussprüfung abgeschlossen. Wichtig sei auch, dass junge Menschen früh genug den richtigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) erlernen, so Direktorin Elke Hirner, denn im Arbeitsleben wird man immer wieder damit konfrontiert.

"Die Digitalisierung ist ein Instrument, das uns hilft, aber man muss auch wissen, wie man richtig damit umgeht."
Elke Hirner, Direktorin HAK Eisenerz

Unter dem Titel „Make IT safe“ soll Wissen von-Schüler-zu-Schüler vermittelt werden. Eine eigens ausgebildete Gruppe an Schülerinnen und Schülern besucht andere Schulen zum Erfahrungsaustausch, aber auch Seniorengruppen wurden bereits besucht. Interessierte können sich in der Direktion der HAK Eisenerz melden. 

An der HAK Eisenerz werden zusätzliche Schwerpunktzweige und auch ein Lehrabschluss in "App Coding" angeboten. | Foto: HAK Eisenerz
  • An der HAK Eisenerz werden zusätzliche Schwerpunktzweige und auch ein Lehrabschluss in "App Coding" angeboten.
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Künstliche Intelligenz, die neue Herausforderung

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung setzt sich auch die HTL Leoben bereits seit Jahren aktiv mit der Einführung moderner Kommunikationsinstrumente auseinander. Aber KI als ständiger Begleiter, stellte neue Anforderungen. Die anforderungsgerechte IT-Infrastruktur und Hardware sind jedoch Grundvoraussetzung, auf welcher digitale Lernformate und Laborübungen an der HTL aufbauen. Beispiele sind Game Development, Programmieren in virtuellen Umgebungen, Entwicklung von KI-Algorithmen mit Verbindung zu Chat-GPT, Humanoide Robotik, Optical Character Recognition, Cybersecurity (White Hacking), Produktionsabläufe digital abbilden und vernetzen, Datennetze auslegen und konfigurieren, Chemie- und Materialprüfung bis zu Geografie in virtuellen Welten.

Die HTL Leoben erhielt bereits mehrmals das Expert+ Gütesiegel und wurde als KI-Pilotschule ausgewählt, um mehrere Lernplattformen zu testen.  | Foto: HTL Leoben
  • Die HTL Leoben erhielt bereits mehrmals das Expert+ Gütesiegel und wurde als KI-Pilotschule ausgewählt, um mehrere Lernplattformen zu testen.
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Ob im Chemie- und Physiklabor, Materialprüflabor, Automatisierungslabor, Makerlab, bis zu allgemeinbildenden Fächern wie Geografie ermöglichen digitale Tools moderne vernetzte Lernumgebungen und auch die Fortbildung der Lehrenden ist ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung der “Digitalen Schule”. Die HTL Leoben erhielt bereits mehrmals das Expert+ Gütesiegel und wurde als KI-Pilotschule ausgewählt, um mehrere Lernplattformen zu testen.

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