Ausbau der Photovoltaik
Eisenerz gründet Erneuerbare Energiegemeinschaft
Mit dem Ausbau der Photovoltaik und der Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft will die Stadtgemeinde Eisenerz den Weg in eine nachhaltige Zukunft gehen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduzieren. Auch die Eisenerzer Haushalte will man damit entlasten.
EISENERZ. Wer in Eisenerz derzeit nach Photovoltaik-Anlagen sucht, muss genau schauen – die Zahl ist gering, insbesondere auf gemeindeeigenen Gebäuden. Dabei – und das haben erste Planungen ergeben – gibt es in der Stadtgemeinde großes Potenzial für Solarenergie. Und genau dieses soll in Zukunft auch genutzt und die Abhängigkeit von fossilen Energieträger reduziert werden. Wie genau? Zum einen durch den großflächigen Ausbau von Photovoltaik, zum anderen durch die Gründung einer sogenannten "Erneuerbaren Energiegemeinschaft" (EEG). Der entsprechende Beschluss wurde vom Eisenerzer Gemeinderat einstimmig gefasst.
Wissenswertes zur Erneuerbaren Energiegemeinschaft:
Start mit Pilotbetrieb
Gegründet wird diese rund 50 Objekte umfassende, zusammenhängende regionale EEG in einem ersten Schritt von der Stadtgemeinde selbst und von der Stadtimmobilien Eisenerz KG. Über sie sollen künftig auch jene Gebäude mit lokal produziertem, grünem Strom versorgt werden, deren Dachflächen nicht für den PV-Ausbau geeignet sind. "Wir sind überzeugt davon, dass die Energiegemeinschaft Eisenerz vom Stromaustausch zwischen den eingebundenen Objekten profitieren wird und der PV-Ausbau gute Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung und Öffnung der EEG schafft", erläutert Bernhard Nagler, Facility Manager und Klimaschutzbeauftragter der Stadtgemeinde Eisenerz. Sobald die Energiegemeinschaft "eingeschwungen ist", sollen nämlich auch weitere Akteurinnen und Akteure mitgestalten.
„Nachdem wir den Pilotbetrieb der Energiegemeinschaft durchgeführt haben und erste Erfahrungen gesammelt haben, streben wir zukünftig an, die EEG so weit zu entwickeln, dass eine unkomplizierte Teilnahme nicht nur für Gemeindeobjekte und Betriebe, sondern auch für verschiedene Bevölkerungsgruppen, einschließlich junger Familien sowie Seniorinnen und Senioren möglich ist. Unser Ziel ist es, die EEG funktional zu gestalten und einen einfachen Zugang für alle Interessierten zu gewährleisten."
Bürgermeister Thomas Rauninger
Vorteile für Gemeinde, Betriebe und Private
Die großen Vorteile der Gründung einer EEG sieht die Stadtgemeinde zum einen darin, dass sowohl die Gemeinde sowie auch ihre Bewohnerinnen und Bewohner ihre Gebäude mit lokaler, grüner Energie versorgen können. Zum anderen steht den Mitgliedern ein in der Gemeinschaft festgelegter Tarif zu, der unabhängig von kurzfristigen Markt- und Börsenpreisen ist, womit auch ein wichtiger Schritt gesetzt wird, um einer möglichen Altersarmut vorzubeugen.
In einer ersten Ausbauphase soll das Erzeugerportfolio sechs PV-Anlagen umfassen und kontinuierlich auf zehn neue Anlagen anwachsen. Der Energiegemeinschaft soll damit künftig eine lokale Erzeugung von 1.014 Megawattstunden pro Jahr (MWh/a) zur Verfügung stehen. Kalkuliert wird bei den rund 50 Objekten mit einem Verbrauch von rund 1.480 MWh/a.
Als Vorreiter positionieren
„Durch die Gründung der Energiegemeinschaft Eisenerz möchten wir uns als Vorreiter in der Region positionieren und Gemeinden mit ähnlichen Konstellationen und industriellen Schwerpunkten Mut machen, auch den Weg in Richtung erneuerbarer Energie zu betreten“, ergänzt Bürgermeister Rauninger. So soll etwa durch die Energiegemeinschaft eine Revitalisierung und Wiedernutzung von ehemaligen Industrieflächen angestoßen werden und Betriebe vor Ort sensibilisiert werden. Unterstützt wird die Stadtgemeinde bei der Umsetzung von der Nobilegroup GmbH mit Geschäftsführer Peter Gönitzer.
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