AT&S und SteadySense
Diese Technik soll das Gesundheitssystem entlasten
Das steirische Start-up SteadySense hat mit Sensorelektronik von AT&S ein Pflaster zur kontinuierlichen Überwachung der Körpertemperatur entwickelt. Damit können Infektionserkrankungen frühzeitig erkannt und die Wirkung von fiebersenkenden Medikamenten in Echtzeit überprüft werden.
LEOBEN. Die Körpertemperatur kann für Ärztinnen und Ärzte ein wertvoller Anhaltspunkt bei der Diagnose verschiedener Krankheiten sein. Punktuelle Messungen können aber manchmal irreführende Informationen liefern. Dieses Problem löst das Jungunternehmen SteadySense mit dem smarten Pflaster „SteadyTemp“, das es Medizinerinnen und Medizinern erlaubt, die Entwicklung über mehrere Tage hinweg genau zu verfolgen.
Das „SteadyTemp“-System besteht aus einem Hightech-Pflaster mit Sensorelektronik des Leobener Leitenplattenherstellers AT&S und einer Smartphone-App zum Auslesen der Daten. Das Pflaster wird am Oberkörper angebracht und es erfasst die Körpertemperatur bis zu sieben Tage lang permanent und sehr exakt. Damit können Infektionserkrankungen wie Grippe oder Corona frühzeitig erkannt und die Wirkung von fiebersenkenden Medikamenten überprüft werden.
Im klinischen Umfeld lassen sich mit SteadyTemp Temperaturmessungen einfach und automatisiert erledigen, wodurch die Notwendigkeit für wiederholtes Fiebermessen mit einem Thermometer entfällt und das Pflegepersonal entlastet wird. Das bringt für Krankenhäuser und Altersheime vor allem in der kalten Jahreszeit eine wertvolle Erleichterung. Zudem können krankheitsanfällige Personen das Pflaster zuhause nutzen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Die Temperaturverläufe lassen sich zum Beispiel per App bequem als PDF an die zuständigen Hausärztinnen und Hausärzte übermitteln.
Erfolg für Medizintechnik made in Austria
SteadyTemp kann in Apotheken und im Onlineshop von SteadySense erworben werden. In Europa ist das Produkt bereits für den klinischen Einsatz zugelassen, beim US-amerikanischen Regulator FDA läuft das entsprechende Verfahren derzeit ebenfalls – ein großer Erfolg für die Medizintechnik „made in Austria“. Die biegsame Sensorelektronik im Herzen des smarten Pflasters stammt aus dem Hause AT&S. „Nachdem femSense als Ovulation Tracker bereits am US Markt erhältlich ist, unternehmen wir derzeit die letzten Schritte, um auch für unser SteadyTemp-Produkt die FDA Zulassung zu erlangen. Dies eröffnet einen riesigen Markt, für den wir einen flexiblen und zuverlässigen Partner wir AT&S benötigen, um auf die schwankende Nachfrage schnell reagieren zu können“, sagt Peter Gasteiner, Mitgründer und COO von SteadySense.
Großer Schritt in Richtung Individualmedizin
Forscherinnen und Forscher der Med Uni Graz, die das klinische Zulassungsverfahren für SteadyTemp begleitet haben, sehen in der Neuentwicklung einen großen Schritt in Richtung Individualmedizin für den privaten und klinischen Bereich. „Die Gesundheitssysteme sind in den vergangenen Jahren nicht nur durch die Pandemie verstärkt unter Druck gekommen. AT&S ist stolz darauf, zusammen mit SteadyTemp eine Lösung anbieten zu können, die Krankenhäuser und Pflegepersonal entlasten kann, indem verwundbare Patientinnen und Patienten gezielt überwacht werden“, schildert Gerald Reischl, Vizepräsident der Corporate Communications bei AT&S.
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