Leoben
FPÖ kritisiert Spitalspläne und fordert wohnortnahe Versorgung

FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller und Landesparteiobmann Mario Kunasek treten gegen die Errichtung eines Leitspitals in Stainach-Pürgg ein. | Foto: MeinBezirk/Konrad
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Knapp einen Monat vor der steirischen Landtagswahl luden die Freiheitlichen am Dienstag zur Pressekonferenz ins Asia Hotel Leoben. Im Fokus standen die Themen Gesundheit und Pflege. FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek und LAbg. Marco Triller präsentierten zum einen ihre Ideen und Forderungen für die Steiermark, sparten zum anderen aber auch nicht mit Kritik an der aktuellen Landesregierung. 

STEIERMARK/LEOBEN. "Wir haben in der Steiermark in den vergangenen Jahren einen enormen Kahlschlag im Gesundheitswesen erlebt, es wurden Spitäler geschlossen und es gibt massive Probleme in der Krankenhausstruktur", betonte FPÖ-Landesparteiobmann und Spitzenkandidat Mario Kunasek und verwies damit auf die bestehenden Pläne zur Errichtung eines Leitspitals in Stainach-Pürgg (Bezirk Liezen) und den damit verbundenen Konsequenzen für die drei bestehenden Standorte in Rottenmann, Schladming und Bad Aussee. 

Das Klinikum Stainach löst die Spitäler in Rottenmann, Bad Aussee und Schladming ab. Die Nachnutzungen für die drei Standorte stehen nun fest. | Foto: ARGE Maurer Franz & Sue
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"Die Menschen haben sich eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Gesundheits- und Pflegeversorgung verdient. Das Zerstören von funktionierenden Krankenhausstrukturen und das Ausdünnen der Gesundheitsversorgung, wie aktuell von Schwarz-Rot vorangetrieben, wird diesem Ziel jedenfalls nicht Rechnung tragen."
Mario Kunasek, FPÖ-Landesparteiobmann

Sollte die FPÖ nach der Wahl den Landeshauptmann stellen, wolle man sofort auf die "Stopp-Taste drücken" und anstelle eines neuen Krankenhauses den Standort Rottenmann zum Leitspital ausbauen, erklärte Kunasek. "Was es braucht, sind Spezialisierungen sowie eine gute Akutversorgung und eine funktionierende notärztliche Versorgung", so der freiheitliche Landesparteiobmann. 

FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek (l.) und LAbg. Marco Triller präsentierten am Dienstag im Asia Hotel Leoben ihre Pläne zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Steiermark. | Foto: MeinBezirk/Konrad
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Unbesetzte Kassenarztstellen

In dieselbe Kerbe schlug auch FPÖ-Gesundheitssprecher und Spitzenkandidat für den Wahlkreis Obersteiermark, Marco Triller, und verwies auf die vielen Anträge und Anfragen der Freiheitlichen im Landtag. „Wir haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung unseres Gesundheits- und Pflegesystems in die politische Debatte eingebracht, bedauerlicherweise wurden unsere Initiativen von ÖVP und SPÖ meist schubladisiert oder direkt abgelehnt“, so Triller. 

Eine der größten "Baustellen" im Gesundheitsbereich ortet der Landtagsabgeordnete im niedergelassenen Bereich. Kassenärztinnen und Kassenärzte würden an allen Ecken und Enden fehlen, das zeige sich in der Obersteiermark – insbesondere auch im Bezirk Leoben – sehr deutlich. Was es dringend brauche, seien Triller zufolge zum einen Tarifanpassungen, zum anderen eine gemeinsame Strategie von Land, Bund und Ärztekammer, sowie Fördermöglichkeiten für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. 

"Immer mehr Kassenarztstellen bleiben in der Steiermark unbesetzt. Besonders besorgniserregend stellt sich die Situation etwa in der Allgemeinmedizin sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe dar. Hier braucht es jedenfalls verbesserte Rahmenbedingungen, wie etwa den Abbau von Bürokratie, mehr Zeit für Patientinnen und Patienten, flexiblere Ordinationszeiten sowie ein besseres Tarifsystem.“
Marco Triller, FPÖ-Gesundheitssprecher

Im Bereich der Kassenmedizin brauche es laut FPÖ bessere Rahmenbedingungen, wie etwa den Abbau von Bürokratie, mehr Zeit für Patientinnen und Patienten sowie ein besseres Tarifsystem. | Foto: PantherMedia/AndreyPopov
  • Im Bereich der Kassenmedizin brauche es laut FPÖ bessere Rahmenbedingungen, wie etwa den Abbau von Bürokratie, mehr Zeit für Patientinnen und Patienten sowie ein besseres Tarifsystem.
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Berufsbegleitende Pflegeausbildung

Auch in der Pflege gebe es dringenden Verbesserungsbedarf: Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels wachse der Leidensdruck für Betroffene, während die Belastung des vorhandenen Personals zunehme. "Hier braucht es aus freiheitlicher Sicht leistungsgerechte Bezahlung und verbesserte Arbeitsbedingungen", betonte Triller. Auch eine Attraktivierung der Pflegeausbildung sei vor diesem Hintergrund wichtig. Hier schwebt dem Freiheitlichen der Ausbau berufsbegleitender Ausbildungsmodelle vor. 

Zu guter Letzt sprach sich Triller im Rahmen der Pressekonferenz für eine angemessene Unterstützung für pflegende Angehörige aus. "Personen, die sich bereit erklären, Angehörige zuhause zu pflegen und betreuen, müssen auch adäquat unterstützt werden", schloss Triller. 

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