Einbrüche im Zwielicht
Leobener Polizei bittet, die Augen offenzuhalten

Prävention ist wichtig: Die Zeit der Dämmerungseinbrüche steht bevor (Symbolbild). | Foto: Gina Sanders/Fotolia
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Die Herbst- und Wintermonate bieten Kriminellen viele Möglichkeiten, unbemerkt Einbrüche zu verüben. Die Polizei appelliert daher an aufmerksame Bürger, verdächtige Vorgänge unbedingt der Polizei zu melden. So können Einbrüche verhindert werden. 

LEOBEN. "Obwohl Leoben nie ein Einbruchshotspot war, kann sich die Lage jederzeit ändern", warnt Gerd Hornbacher, Leobener Sicherheitskoordinator und Präventionsbeamter für Eigentum im Bezirk. "Vor allem in der dunklen, kalten Jahreszeit gilt es, die Augen offenzuhalten. Wer die folgenden Präventionstipps bei sich zu Hause umsetzt, kann sich vor kriminellen Einbrüchen schützen."

Bereits seit einiger Zeit kann anhand der Analyse des Kriminalitätsgeschehens in Österreich festgestellt werden, dass eine Verschiebung im Bereich der Wohnraumeinbrüche stattfindet. War früher ein Anstieg in den Herbst- und Wintermonaten zu erkennen, verteilen sich die Delikte nun auf das ganze Jahr. Die Kriminellen nutzen Abwesenheiten, egal zu welchen Tages- und Nachtzeiten, um möglichst unbemerkt ihre Einbrüche zu verüben.

Einbrecher steigen oft über Terrassentüren ein. | Foto: fotokerschi.at/Kaltenleitner
  • Einbrecher steigen oft über Terrassentüren ein.
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Einbruch in wenigen Sekunden

Kurze Tage und die früher einsetzende Dunkelheit helfen Langfingern dabei, unbemerkt Einbrüche zu verüben. Der klassische Dämmerungseinbruch ereignet sich in den Nachmittags- und Abendstunden, wenn die Kriminellen davon ausgehen, dass sich niemand zu Hause befindet. Schwer einsehbare Bereiche, über die sie sich Zugang zu Wohnungen oder Häusern verschaffen, sind unter dem Mantel der früher einsetzenden Finsternis noch attraktiver.

Schlecht gesicherte Wohnungen oder Häuser bieten den Kriminellen die Möglichkeit, in kürzester Zeit an ihr Ziel zu gelangen. Gekippte Fenster oder Terrassentüren, im Garten vergessene Leitern oder andere Einstiegshilfen werden schamlos ausgenutzt, um in wenigen Sekunden in das Objekt zu gelangen und dieses nach kürzester Zeit mit den erbeuteten Gegenständen oder Bargeld zu verlassen.

Oft bleibt es beim Versuch

Der starke Anstieg vom Jahr 2021 auf 2022 mit 27,6 Prozent konnte zwar mehr als halbiert werden, dennoch wurden im Jahr 2023 insgesamt 10.337 Kellereinbrüche zur Anzeige gebracht, dies entspricht einem Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzeigen hinsichtlich der Einbrüche in Wohnräume stiegen von 6.058 erfassten Delikten im Jahr 2022 auf 7.647 erfasste Delikte im Jahr 2023, sind jedoch deutlich niedriger als vor zehn Jahren. Im Jahr 2014 wurden 17.110 Einbruchsdelikte in Wohnräume zur Anzeige gebracht.
In rund 51 Prozent der angezeigten Einbruchsdelikte in Kellerabteile und bei rund 49 Prozent der angezeigten Wohnraumeinbrüche blieb es im Jahr 2023 beim Versuch.

Sicherheitskoordinator Gerd Hornbacher weiß um die Problematik des Dämmerungseinbruchs und rät zu Präventionsmaßnahmen. | Foto: Hornbacher
  • Sicherheitskoordinator Gerd Hornbacher weiß um die Problematik des Dämmerungseinbruchs und rät zu Präventionsmaßnahmen.
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Kleine Handgriffe, große Wirkung

Bei Abwesenheiten, egal ob es sich um einen kurzen Einkauf oder einen längeren Urlaub handelt, sollte das Haus so verlassen werden, dass den Kriminellen möglichst viele Barrieren in den Weg gestellt werden, die einen Einbruch unattraktiver machen. Die Kriminalpolizei rät zu folgenden Präventionstipps:

  • Das Haus oder die Wohnung sollte keinen unbewohnten Eindruck machen. Bei längerer Abwesenheit sollte ein vertrauenswürdiger Nachbar regelmäßig nach dem Rechten sehen und den Postkasten leeren, Pflanzen gießen oder Jalousien öffnen und schließen.
  • Verwenden Sie Zeitschaltuhren, um Beleuchtungskörper an verschiedenen Orten in den Wohnräumen ein und auszuschalten.
  • Verwenden Sie im Freien Beleuchtungskörper mit Bewegungsmeldern.
  • Melden Sie verdächtige Wahrnehmungen unbedingt der Polizei! So kann ein Einbruch verhindert werden.
  • Legen Sie ein Eigentums- beziehungsweise Inventarverzeichnis an, fotografieren Sie Ihre Wertgegenstände und notieren Sie sich Gerätenummern von Handy, Laptop und dergleichen. Damit kann die Polizei Diebesgut zuordnen und eine Fahndung danach einleiten.
  • Je nach Lage des Objekts können elektronische Sicherheitsmaßnahmen wie Alarm- oder Videoüberwachungsanlagen eine sinnvolle Ergänzung sein. Die Polizei berät kostenlos.
  • Bei Smart-Homes sollten Sie über sehr gute Computerkenntnisse verfügen, denn ein hoher Standard der Sicherheitsmechanismen (Firewall, Verschlüsselung, Zugriffsrechte) muss gegeben sein.
  • Lassen Sie spezielle Fenster und Türen höherer Widerstandsklassen oder Zusatzschlösser einbauen.
  • Auch Kellerabteile und Abstellräume in Mehrparteienhäusern sind bei Einbrechern beliebt. Sichern Sie wertvolle Gegenstände wie Fahrräder oder andere Sportgeräte zusätzlich mit einem guten Schloss.

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